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Bürgerumfrage mit starker Beteiligung – Präsentation erster Ergebnisse der Sportentwicklungsplanung für die Stadt Schweinfurt

Die Schweinfurterinnen und Schweinfurter sind erfreulich aktiv, können ihre zeitlichen Belastungsumfänge aber noch deutlich steigern, wenn sie etwas Gutes für ihre Gesundheit tun wollen. Zu diesem Ergebnis kommen die Potsdamer Wissenschaftler Prof. Dr. Jürgen Rode und Prof. Dr. Michael Barsuhn vom Institut für kommunale Sportentwicklungsplanung an der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam der Europäischen Sportakademie Land Brandenburg. 6.000 Bürgerinnen und Bürger der Stadt Schweinfurt haben im vergangenen Jahr einen Fragebogen zu ihrem Sport- und Bewegungsverhalten erhalten. 1.436 Personen haben sich beteiligt. Mit rund 24% konnten wir eine sehr gute Rücklaufquote erzielen, auch im Vergleich zu anderen Studien, die von unserem Team derzeit bundesweit durchgeführt werden erläutert Prof. Dr. Jürgen Rode. Im Rahmen der repräsentativen Befragung gaben 73% der Bürgerinnen und Bürger an, sportlich aktiv zu sein. Aber nur 47% erreichen auch tatsächlich Zeit- und Belastungsumfänge, die zu physischen Anpassungserscheinungen und nachhaltigen Gesundheitseffekten führen. Deutlich wird auch, dass Sporttreiben im Verein im Durchschnitt stärkere Gesundheitseffekte nach sich zieht als außerhalb des Vereins, ein gutes Argument für die Unterstützung der gemeinwohlorientierten Sportvereine.

Die Untersuchung zeigt darüber hinaus, dass neben den traditionellen Sportanlagen wie Sporthallen und Sportplätze insbesondere der Öffentliche städtische Raum, also Parkanlagen, Straßen, Radwege und Waldwege von den Bürgerinnen und Bürgern für sportliche Betätigung genutzt werden. „Rund die Hälfte aller Sport und Bewegungsaktivitäten finden hier statt,“ erklärt Prof. Dr. Michael Barsuhn. „Die Alterung der Gesellschaft sowie der anhaltende Trend zur Individualisierung und das gestiegene Gesundheitsbewusstsein verschieben den Fokus hin zu sanften und ausdauerorientierten Sport- und Bewegungsformen.“

Und damit sind wir bei den beliebtesten Sportarten der Schweinfurterinnen und Schweinfurter: Hier rangiert Radfahren auf Position eins, gefolgt von Laufen und Fitnesstraining. Die beliebteste Mannschaftssportart ist Fußball. „Die künftige Planung muss sich an den konkreten Sport- und Bewegungsbedürfnissen der Schweinfurterinnen und Schweinfurter orientieren, deshalb ist es zwingend, sie in den Planungsprozess einbeziehen.

Die hohe Rücklaufquote bestätigt uns und zeigt das große Interesse am Thema in der Bürgerschaft,“ so Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé. In den nächsten Wochen werden die gesammelten Daten vom INSPO weiter ausgewertet und zu konkreten Handlungsempfehlungen verdichtet. Hierzu gehört auch eine Einschätzung der Sportanlagen, aus der für die Stadt Schweinfurt zukünftige Investitionskosten abgeleitet werden können.

Anschließend rufen Verwaltung und das Potsdamer Wissenschaftsteam zur kooperativen Planungsphase. Im Rahmen öffentlicher Workshops werden die wissenschaftlichen Ergebnisse im Herbst 2017 den Experten aus der Fachverwaltung, den Vertretern von Sportvereinen, Schulen und Kindertagesstätten sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt und gemeinsam weiterentwickelt.

Internationales Symposium: „Städte in Bewegung – Ziele, Bausteine und Potentiale einer zukunftsorientierten Sport(stätten)entwicklung“

Um im regionalen Standortwettbewerb bestehen zu können, müssen sich die Städte der Zukunft zu ansprechenden Lebens- und Bewegungsräumen entwickeln und neben einem Erhalt traditioneller Sportanlagen verstärkt auch multifunktional nutzbare Sport- und Bewegungsräume zur Verfügung stellen. Hieraus entsteht ein deutlich erhöhter Planungs- und Beratungsbedarf bei allen verantwortlichen Akteuren und Trägern der kommunalen Sportentwicklung: u.a. Sportverwaltungen, Sportverbände, Sportvereine, Schulen und Kindertagesstätten. Um diesem Planungs- und Beratungsbedarf adäquat zu begegnen, wurde mit der „Kommunalen Sportentwicklungsplanung“ eine wissenschaftliche Methode konzipiert, die alle Stakeholder durch entsprechende Befragungen, Analysen und Beteiligungsverfahren involviert und aktiviert.

Das Symposium thematisiert im Rahmen von Fachvorträgen die neuesten Trends der Sportentwicklungsplanung. Neben Sport- und Sozialwissenschaftlern kommen auch Experten aus der Stadt- und Freiraumplanung zu Wort, um wissenschaftstheoretische Erkenntnisse mit aktuellen Beispielen aus der Planungspraxis zielführend kombinieren und untersetzen zu können.

Teilnehmer/-innen werden Vertreter kommunaler Einrichtungen aus Brandenburg und Deutschland und Europa sein. Das Symposium ist Bestandteil der Tagung des Europäischen Netzwerkes der Akademien des Sports (19 Mitglieder aus 8 Ländern).

Programmablauf

9:30 Uhr Registrierung

10:00 Uhr Grußworte

Manfred Wothe, Geschäftsführer der Europäischen Sportakademie Land Brandenburg (ESAB)

Traudchen Perrefort, Vorstandsvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Sportämter (ADS)

10:30 Uhr „Kommunale Sportentwicklungsplanung als strategisches Steuerungsinstrument für Städte und Gemeinden in Deutschland“ Prof. Dr. Michael Barsuhn / Professor für Sportmanagement und Sportentwicklung an der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam der ESAB)

11:15 Uhr „Stadträume in Bewegung – Ideen für eine bewegungsaktivierende Infrastruktur“
Prof. Dr. Jürgen Rode / Vorsitzender des Instituts für kommunale Sportentwicklungsplanung e.V. AN-INSTITUT der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam

12:00 Uhr Good Practice International: „Breitensportentwicklungsstudie für die deutschsprachige Gemeinschaft Belgien“ Kurt Rathmes, Fachbereichsleiter für Sport, Medien und Tourismus im Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft

12:30 Uhr Mittags-Snack und Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch

13:30 Uhr „Good Practice“ der Sport- und Bewegungsraumplanung: Bewegungsparks und multifunktionelle Sportstätten Dipl.-Ing. Wolf Ahner / Freiraumplanungs- und Landschaftsarchitekturbüro Ahner/Brehm

14:15 Uhr „Good Practice: Individueller Zugang zu Bewegungs- und Sportmöglichkeiten in Stadträumen durch ein Sharingsystem“ Robert Vogel, Gründer des Sharingsystems „Share-Sports“

15:00 Uhr Good Practice International: Internationale Zusammenarbeit und Sport(stätten)-entwicklung in Polen Piotr Bubela, Lehrkraft an Łazarski Hochschule in Warschau für Sportinfrastruktur-management und Stv. Direktor des Sport- und Erholungszentrums in Białystok

15:30 Uhr Fazit und Ausblick

16:00 Uhr Ende des Symposiums

Kommunale Sportentwicklungsplanung in Deutschland als Best Practice

Professor Michael Barsuhn thematisiert bei seinem Fachvortrag in Polen die Kommunale Sportentwicklungsplanung vor internationalem Publikum

Olsztyn (Polen) / Potsdam, 28.10.2016

Vor Kommunalvertretern aus ganz Polen, Vertretern des Sportministeriums aus Warschau und internationalen Herstellern von Sportanlagen referierte Dr. Michael Barsuhn im Rahmen der V OGÓLNOPOLSKIE FORUM DYREKTORÓW OSiR – Konferenz zum Thema „Kommunale Sportentwicklungsplanung in Deutschland“. Der Ausrichter der Konferenz – das polnische Institut für Entwicklung von Sportstätteninfrastruktur (Instytut Rozwoju Infrastruktury Sportowej IRIS) unter Leitung von Piotr Bubela – fördert die Zusammenarbeit und den Erfahrungsaustausch zwischen Managern von Sport- und Freizeiteinrichtungen im In- und Ausland, der staatlichen Sportverwaltung, der Regierung, der Wissenschaft und der Wirtschaft. Auf Einladung des IRIS präsentierte Dr. Barsuhn, stellvertretender Vorstand des Instituts für kommunale Sportentwicklungsplanung e.V. (INSPO) und Professor für Sportmanagement an der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam (FHSMP), seine Forschungsarbeit und die Erfolge, die das Institut bei der Erarbeitung von Sportentwicklungsplänen für deutsche Kommunen erzielen konnte. Bei einer zeitgemäßen kommunalen Sportentwicklungsplanung im Interesse aller Bürger werden vielfältige Entwicklungen analysiert, um die Bürgerwünsche beispielsweise in Hinblick auf die Optimierung der Nutzung von vorhandenen Sportstätten angemessen zu berücksichtigen und Infrastrukturdefizite aufdecken zu können.  Der planerische Prozess bedarf dabei einer geeigneten wissenschaftlich erprobten Methodik.

Internationale Konferenz zu neuesten Trends der Sportstättenplanung in Prag

Dipl.-Ing. Wolf Ahner (INSPO) präsentiert in seinem Fachvortrag in Prag moderne Trends für Außensportaktivitäten in Kommunen

Am 24./25. November fand in Prag eine internationale Konferenz zum Thema „New Trends in Planning Places and Facilities for Sports and Wellness in Prague“ statt. Die Konferenz wurde gemeinsam ausgerichtet von dem College of Physical Education and Sport PALESTRA und der Fakultät für Bauwesen Department Architektur der Czech Technical University Prague. Die Konferenz thematisierte die vielfältigen Sport- und Freizeitaktivitäten in Städten und die Inanspruchnahme öffentlicher Räume durch sport- und bewegungsbegeisterte Bürgerinnen und Bürger. Ein weiterer Schwerpunkt der Veranstaltung konzentrierte sich auf neueste Trends in der Architektur und dem Design von Sport- und Freizeiteinrichtungen. Dipl.-Ing. Wolf Ahner (INSPO) präsentierte in seinem Fachvortrag moderne Trends für Außensportaktivitäten in Kommunen und Überlegungen für eine zukunftsfähige und multifunktionelle Gestaltung von Sportanlagen.

Internationales Symposium: „Frühe Kindheit in Bewegung“ am 2. Dezember 2016

In diesem Jahr richtet sich das Symposium der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam der Europäischen Sportakademie Land Brandenburg auf den Bereich der Frühen Kindheit. Zentraler Fokus wird dabei auf der Bewegung als entscheidender Entwicklungsbestandteil in diesem Lebensabschnitt liegen. Die Institution, in der Bewegung, Entwicklung und Bildung organisiert werden, ist die Kita.

Ziel des Symposiums ist es, wissenschaftliche Forschung in diesem Themenkontext zielgerichtet mit praktischer Fachkompetenz zu bündeln, so dass gleichermaßen interessierte Praktiker und wissenschaftliches Fachpublikum angesprochen und zu einem produktiven Austausch  angeregt werden sollen.  Dazu sind vormittags wissenschaftliche Fachvorträge zu unterschiedlichen inhaltlichen Schwerpunkten im Rahmenthema geplant. Am Nachmittag findet dann ein praxisnaher Austausch über diese Themen in Form von Workshops statt.

>> Details: Ablaufplan und Referenten

Das Internationale Symposium steht unter der Schirmherschaft von Günter Baaske (Minister für Bildung, Jugend und Sport).


Partner und Förderer

Fachhochschule besetzt Schwerpunktprofessur Sportentwicklung und Seniorprofessur

Dr. Michael Barsuhn ist seit Oktober 2016 an der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam (FHSMP) Professor für Sportmanagement mit dem Schwerpunkt Sportentwicklung. Mit seiner Arbeit und seinem Forschungsgegenstand, der kommunalen Sportentwicklungsplanung, trägt er zur fortlaufenden Profilierung des Studiengangs Management bei.

Nach dem Abschluss des Berufungsverfahrens erfolgte die feierliche Übergabe der Berufungsurkunde im Rahmen der Ex- und Immatrikulationsfeier der FHSMP. Seit über 10 Jahren befasst sich Barsuhn als Wissenschaftler mit der Bedeutung des Sports für die Gesellschaft. Nach seinem Studium der Geschichts- und Politikwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin arbeitete er von 2005 bis 2006 und 2010 bis 2015 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Departement für Sport- und Gesundheitswissenschaften der Universität Potsdam und ist seit 2014 stellvertretender Vorstand des Instituts für kommunale Sportentwicklungsplanung e. V. (INSPO).

Den Ehrentitel „Senior-Professor“ erhielt der Vorsitzende des Instituts für kommunale Sportentwicklungsplanung e.V. (INSPO), Prof. Dr. Jürgen Rode, für sein Engagement für die Entwicklung der FHSMP und seinen Einsatz im Rahmen seiner Gast-Professur in der Spezialisierung Sportmanagement.

Bei der Ex- und Immatrikulationsfeier der FHSMP am 8. Oktober 2016 gratulierten bei der Übergabe der Berufungs-Urkunden u.a. Dr. Ulrike Gutheil (Wissenschaftsstaatssekretärin), Wolfgang Neubert (Präsident der FHSMP) und Steffi Lamers (Vize-Präsidentin LSB).

Sportentwicklungsplanung in Bayern

Das INSPO erarbeitet einen Sportentwicklungsplan für die Stadt Schweinfurt. Ingesamt 6.000 per Zufallsziehung ausgewählte Bürgerinnen und Bürger erhielten Ende September einen Fragebogen zu ihrem Sportverhalten. Darin wurden sie gebeten, Angaben zu ihrem Sportverhalten zu machen, z. B. zu ihren beliebtesten Sportarten, zu den genutzten Sporträumen sowie allgemein zu ihren Sport- und Bewegungsbedürfnissen.

Ziel der Sportentwicklungsplanung ist es, Menschen aller Altersgruppen zu einer aktiveren Lebensgestaltung zu bewegen und durch eine bedarfsorientierte Planung tragfähige Grundlagen für vielfältige sportliche Betätigungen in Schweinfurt zu schaffen. Der Sportentwicklungsplan dient hierfür als Steuerungsinstrument. Mit ihrer Beteiligung nutzen die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, die zukünftige Sportentwicklung ihrer Stadt aktiv mit zu beeinflussen!

„Die künftige Planung muss sich an den konkreten Sport- und Bewegungsbedürfnissen der Schweinfurterinnen und Schweinfurter orientieren, deshalb ist es zwingend, sie frühzeitig in den Planungsprozess einbeziehen. Ich bitte daher alle, die einen Fragebogen erhalten, diesen so umfassend wie möglich auszufüllen und kostenfrei zurückzusenden“, so Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé. Die gesammelten Daten werden anonym und streng vertraulich nur für den genannten Zweck erhoben und verwendet.

Auch Prof. Dr. Jürgen Rode vom Institut für kommunale Sportentwicklungsplanung (INSPO) betont, dass eine effektive Planung die Wünsche und Bedürfnisse der Menschen berücksichtigen müsse, schon allein um mögliche Fehlinvestitionen zu vermeiden. „Viele Menschen sind heutzutage sportlich aktiv, aber nicht mehr nur im Sportverein, sondern oftmals auch selbst organisiert beim Joggen oder Radfahren. Deshalb fragen wir im Bürgerfragebogen ganz konkret nach ausgeübten Sportformen und den verschiedenen Anbietern sowie Sporträumen, die von den Bürgerinnen und Bürgern in Schweinfurt für Sport und auch für Bewegung genutzt werden.“

Ziel der Sportentwicklungsplanung ist es darüber hinaus, möglichst alle sport- und bewegungsrelevanten Institutionen ebenfalls in den Prozess zu integrieren. Der Fokus richtet sich dabei insbesondere auf die Schweinfurter Sportvereine, Schulen und Kindertagesstätten. Sie alle haben Ende September 2016 parallel zur Bürgerbefragung per E-Mail einen Fragebogen erhalten und wurden gebeten, Stellung zu beziehen zu ihrer aktuellen Situation, zu Perspektiven, Potentialen und möglichen Problemen im Kontext ihrer sportlichen Entwicklung.

Die Ergebnisse der empirischen Erhebungen sind die Basis für die im Anschluss stattfindende kooperative Planungsphase im Frühjahr 2017. Im Rahmen öffentlicher Workshops werden die wissenschaftlichen Ergebnisse den Experten aus der Fachverwaltung, den Vertreterinnen und Vertretern der Sportvereine, Schulen und Kindertagesstätten sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt und gemeinsam weiterentwickelt.

INSPO übergibt Sportentwicklungsplanung an Bürgermeister

Am Donnerstag, den 7. Juli 2015 war es soweit: Nach anderthalb Jahren intensiver Planungstätigkeit konnte der fertiggestellte Sportentwicklungsplan für die Region Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf (TKS) den drei Bürgermeistern Thomas Schmidt (SPD/Teltow), Michael Grubert (SPD/Kleinmachnow) und Bernd Albers (Bürger für Bürger/Stahnsdorf) übergeben werden. Der Plan soll für die kommenden Jahre als Handlungsleitfaden bei der Entwicklung der kommunalen Sportinfra- und Sportangebotsstruktur dienen.

Nicht nur schwer wie eine Hantel, sondern auch inhaltlich gewichtig, lässt das 200-seitige Skript den Sportgeist der Region deutlich erkennen. Ein verändertes Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung habe zu einem Mehr an Bewegung geführt, wie die Studie klarstellt. Besonders gefragt: Sportarten wie Radfahren, Laufen, Fitness oder Krafttraining. „Schon das gegenwärtige Fitnesslevel ist eine tolle Nachricht“, stellte Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt fest. Doch heißt es in der Studie weiter, dass „trotz der hohen Aktivitätsquote derzeit nur ein Teil der Sportaktiven die gesundheitsrelevanten Zeit- und Belastungsumfänge von 150 Minuten pro Woche“ erreichen würde. Will heißen: Der durchschnittliche TKSler sportelt gern, aber nicht ausdauernd genug. Für die Sportwissenschaftler um Prof. Dr. Jürgen Rode und Michael Barsuhn ein klares Zeichen, das Augenmerk auf fehlende Angebote und Strukturen zu richten. Herzstück des Sportentwicklungsplans sind folglich interkommunale Empfehlungen für die Zukunft. Und die werden ausgiebig beschrieben, und zwar bezogen auf Kitas und Schulen, Freizeitsport und Vereinsarbeit.

„Um die Freude am Sport zu wecken, brauchen wir gute zielgruppenorientierte Möglichkeiten – etwa Schnupperkurse für Frauen oder Senioren“, betonte Kleinmachnows Bürgermeister Michael Grubert, der in seiner Freizeit selbst gern die Laufschuhe anzieht. „Da sind auch die Vereine gefragt“, so der Rathauschef. Und die Studie gibt ihm recht: Zwar sei die Vereinsvielfalt immens, man müsse diese jedoch bündeln und in Anbetracht des hohen Zuzugs die Interessen und den Trend stärker im Blick haben. Speziell gesundheitsorientierte Angebote, so heißt es, müssten über Netzwerkarbeit zwischen Vereinen und Gesundheitskassen optimiert werden. Eine weitere Idee: Multifunktionalität beim Bau neuer Sportanlagen. Schließlich würden auch trendige Sportarten wie Klettern oder Skaten Raum benötigen. Doch abwarten bis zum Bau des nächsten Bewegungsareals? Das muss nicht sein. Lösungsvorschlag der Studie: Bestehende Sportflächen sollen einfach um sinnvolle Freizeitelemente wie Slacklines, Trimm-Dich-Pfade oder Rundlaufwege ergänzt werden. Einen ähnlichen, auf alle Altersgruppen ausgerichteten Effekt sehen die Sportwissenschaftler übrigens in der Schaffung von Aktivparks. Bewegungsspielgeräte für ältere Menschen in Kombination mit Kinderspielbereichen könnten so im Sinne eines generationsübergreifenden Miteinanders angeboten werden.

Und wie sieht es in den regionalen Kitas und Schulen aus? Diese schnitten in der Bewertung recht sportlich ab. „Ein vielfältiges Angebots- und Leistungsspektrum“ sei vorhanden. Daran anzuknüpfen, müsse künftiges Ziel sein. Das Papier verweist dabei auf eine notwendige Qualitätssicherung innerhalb der vier regionalen Bewegungskitas. Auch im Schulsport könne man solche Zertifizierungsverfahren zum Zwecke der Gesundheitsförderung einführen. Neun von 21 Schulen seien bereits jetzt für die mögliche Qualitätsentwicklung „Bewegungsfreundliche Schule“ geeignet. Eine Qualifizierung gelinge aber nur mit einer bedarfsgerechten Anzahl an Bewegungsräumen.

Ob der regionale Sporthallenbestand deshalb besonders gründlich auf den Prüfstand musste? Jedenfalls wurde bei der Analyse deren Auslastung durch den Schul-, Vereins-, und Freizeitsport berücksichtigt. Das Ergebnis: 24 gedeckte Sportanlagen an 22 Standorten bieten momentan 14.513 Quadratmeter an sportiver Fläche. Der Gesamtbedarf wird von den Experten aber, gerade in den Wintermonaten, auf 18.022 Quadratmeter geschätzt. Eine Verbesserung dieser Situation könne durch wettergeschützte, ganzjährig nutzbare Sportanlagen erreicht werden. Dafür müssten vorhandene Plätze entsprechend modernisiert und winterfest ausgestattet werden – etwa mittels Überdachungen oder Rasenheizungen. Ebenfalls soll über die Schaffung zusätzlicher Kapazitäten im Bereich der gedeckten und ungedeckten Sportanlagen nachgedacht werden. Stahnsdorfs Bürgermeister Bernd Albers ist zuversichtlich: „Unsere Gemeinde plant die Errichtung einer Zweifeld-Sporthalle. Somit können wir die Situation hoffentlich bald nachhaltig verbessern“, so Albers. Und auch Amtskollege Schmidt sieht Möglichkeiten: „Teltow wird eine weitere Sportfreifläche konzipieren, um die aufgezeigten Bedarfe abzudecken.“ Aktiv ist auch Kleinmachnow, wie Bürgermeister Michael Grubert berichtet: „Wir werden im nächsten Jahr die Sanierung der Leichtathletikanlagen des Sportplatzes in den Kiebitzbergen angehen und planen dann auch den Neubau eines Fußballplatzes.“

Unterm Strich sind sich die drei Verwaltungschefs also einig: Mit einer gemeinsamen und gut aufeinander abgestimmten Planung möchte man die Kräfte bündeln und gezielt daran arbeiten, vorhandene Lücken zu schließen. Dafür muss das Papier allerdings noch die Ziellinie überqueren. Denn jetzt sind die Stadtverordneten und Gemeindevertreter am Zug. Sie müssen sich nun durch die Theorie des regionalen Sport- und Freizeitcharakters wühlen, damit einige der Empfehlungen bald den Ist-Zustand erreichen können. Na dann: Sport frei!

(Andrea Neumann/ Sachgebietsleiterin Öffentlichkeitsarbeit | Stadtmarketing | Tourismus Stadt Teltow)

Weitere Informationen finden Sie auch auf der Homepage der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam (FHSMP) der Europäischen Sportakademie Land Brandenburg und auf den Facebook-Seiten der FHSMP und des INSPO.

Sportentwicklungsplanung für Berlin Marzahn-Hellersdorf

Ende Mai 2016 haben Michael Barsuhn und Wolf Ahner vom Institut für kommunale Sportentwicklungsplanung (INSPO) an der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam (FHSMP) eine für den Bezirk angefertigte Sportverhaltensstudie an den Bürgermeister und Bezirksstadtrat für Schule und Sport Stefan Komoß übergeben.

Die Studie, die am INSPO unter der Leitung von Prof. Dr. Jürgen Rode entstand, hat umfangreich die sportlichen Aktivitäten der Bürgerinnen und Bürger in Berlin, das Angebot und die Nachfrage, die Ausstattung Nutzung sowie das Entwicklungspotenzial im gesamten Bezirk untersucht, um so eine solide Datenbasis für weitere Planungen zu bieten.

Darauf basierend hat das Team des INSPO einen Sportentwicklungsplan für Marzahn-Hellersdorf entwickelt, dessen Abschlussbericht die Autoren nun übergeben konnten. Marzahn-Hellersdorf verfügt damit als einziger Bezirk in Berlin über eine quantitative und qualitative wissenschaftlich fundierte Bewertung seines Sportraumbestandes.

Die Studie bestätigt, dass rund zwei Drittel der Erwachsenen in Berlin Sport in ihrer Freizeit trieben und dabei ebenfalls zu 60 Prozent dabei den öffentlichen Raum wie Straßen, Plätze und Parkanlagen, nutzen. Hauptsächliche Motivation sind dabei „Gesundheit und Fitness“ sowie „Spaß an der Bewegung“. Unterrepräsentiert sind im Sport allerdings Frauen, weshalb die Verfasser der Studie neben einem Ausbau gesundheitsorientierter Angebote eine gezielte Förderung von Sportangeboten für Mädchen und Frauen – wie die Frauensporthalle im FFM sie bietet – empfehlen.

Zudem stellt die Studie ein Defizit an wettkampfgeeigneten Sportflächen sowohl im Innen- als auch im Außenbereich für den Schul- und Vereinssport fest. Eine Lösung dafür sollen nach den Autoren der Studie dabei wettergeschützte, ganzjährig nutzbare Sportanlegen sein, die Kosten sparen und den Hallensport entlasten können.

Die Studie stellt ebenfalls eine grundsätzliche Unterfinanzierung des Sports in Berlin und im Bezirk Marzahn-Hellersdorf fest.

Tagungsband kommunale Sportentwicklungsplanung in Brandenburg

Im November 2015 luden der Landessportbund Brandenburg, die Europäische Sportakademie Land Brandenburg, die Fachhochschule für Sport und Management Potsdam und das Institut für kommunale Sportententwicklungsplanung (INSPO) zum gemeinsamen Symposium “Herausforderungen der kommunalen Sportentwicklungsplanung im Land Brandenburg”. Zur Veranstaltung im Kongresshotel am Templiner See in Potsdam mit Fachvorträgen und Workshops kamen Gäste aus 6 Bundesländern, über 24 Kommunen, Vereine aus Brandenburg und Deutschland, aus Kreisen und kreisfreien Städten sowie aus dem Nachbarland Polen. Es referierten Prof. Dr. Horst Hübner (Bergische Universität Wuppertal), Prof. Dr. Jürgen Rode (Institut für kommunale Sportentwicklungsplanung) und Dipl.-Ing. Wolf Ahner (Büro für Freiraumplanung Ahner/Brehm). Der Tagungsband mit allen Hauptvorträgen und Workshoppräsentationen kann ab sofort unter dem nachfolgenden Link eingesehen werden:

Tagungsband_Symposium