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Sportentwicklungsplan für die Landeshauptstadt Potsdam

Stendal – Erste Ergebnisse zur Sportentwicklungsplanung ausgewertet

Stendal – Als „erfreulich aktiv“ aber mit dem Potenzial, „zeitliche Belastungsumfänge noch zu steigern“, wenn Stendaler „etwas Gutes für ihre Gesundheit tun wollen“, werten Potsdamer Wissenschaftler das Sportverhalten der Kreisstadt-Bevölkerung aus. 

Wie die Stadt auf AZ-Anfrage mitgeteilt hat, liegen erste Ergebnisse der im August/September veranstalteten Umfrage zur Sportentwicklungsplanung vor.

Radfahren stehe laut Auswertung auf Platz eins der beliebtesten Sportarten der Stendaler – gefolgt von Fitnesstraining, Laufen/Joggen und Spazierengehen. Die Einwohner der Rolandstadt scheinen ruhige Sportarten zu favorisieren. Dr. Jürgen Rode, der die Umfrage begleitet hat, sieht den Grund für den sich verschiebenden Fokus auf „sanfte und ausdauerorientierte Sport- und Bewegungsformen“ in der Alterung der Gesellschaft und dem zugleich gesteigerten Gesundheitsbewusstsein der Ostaltmärker.

Um ihren Aktivitäten nachzugehen, würden die Stendaler vor allem auf den öffentlichen, städtischen Raum zurückgreifen, weist die Umfrage nach. Parkanlagen, Straßen, Rad- und Waldwege würden von den Anwohnern verstärkt genutzt werden. „Rund 60 Prozent aller Sport- und Bewegungsaktivitäten finden dort statt“, berichtet Rode weiter.

Von den Befragten gaben 74 Prozent an, sportlich aktiv zu sein. Jedoch würden nur 38 Prozent auch Belastungsumfänge erreichen, die einen nachhaltigen Effekt auf Körper und Gesundheit mit sich bringen würden. Vor allem der Vereinssport könne höhere gesundheitliche Erfolge erzielen, weise die Studie nach.

Im August wurden an 4000 zufällig ausgewählte Menschen aus der Rolandstadt Fragebögen zu ihrem Sport- und Bewegungsverhalten übersendet. 767 Anwohner haben ihre Antworten an die Stadtverwaltung zurückgeschickt.

„Mit 19 Prozent können wir eine gute Rücklaufquote erzielen, auch im Vergleich zu anderen bundesweiten Sporverhaltensstudien“, erklärt Dr. Michael Barsuhn. Die Auswertung erfolgte über das Institut für kommunale Sportentwicklungsplanung (Inspo) an der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam der Europäischen Sportakademie des Landes Brandenburg.

In den kommenden Wochen werde das Inspo die Daten der Umfrage noch genauer auswerten, informiert die Stadt Stendal. Darauf basierend könne dann eine Handlungsempfehlung für die Sportentwicklung in der Hansestadt erfolgen. Ergänzt werden soll die Auswertung der Fragebögen mit Workshops, die im Frühjahr beginnen sollen.

„Eine umfassende Beteiligung ist für die Sportentwicklung essenziell“, sagt Barsuhn. Wie die Handlungsempfehlungen am Ende aussehen, bleibt also noch abzuwarten. Allerdings könnte es sich positiv auf die Unterstützung von Vereinen auswirken, berichtet die Stadt, da der Vereinssport laut Studie höhere Gesundheitseffekte mit sich bringe.

 

az-online.de vom 18.01.2019, Laura Kühn

Quelle/ URL: https://www.az-online.de/altmark/stendal/radfahren-beliebtester-sport-11305895.html

Sportentwicklungsplan für den Berliner Stadtbezirk Tempelhof-Schöneberg

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des INSPO an der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam der Europäischen Sportakademie Land Brandenburg wurden damit beauftragt, einen Integrierten Sportentwicklungsplan für den Berliner Stadtbezirk Tempelhof-Schöneberg zu erarbeiten. Im Bezirk Tempelhof- Schöneberg leben durch die Bezirksfusion aus den eigenständigen Bezirken Tempelhof und Schöneberg 350.000 Einwohner. Der Bezirk gehört damit zu den größten Berliner Stadtbezirken. Im Fokus der Analysen stehen sowohl die Bedarfe des vereinsorganisierten als auch die des selbst organisierten Sports sowie weiterer Stakeholder. Ziel der Planung ist es, entwicklungsfähige Sportstättenstandorte zu identifizieren. Eine wesentliche Grundlage bildet das durch das INSPO erstellte Sportstättenkataster. Sämtliche Kernsportanlagen werden durch Vorortbegehung aufgenommen und fachlich bewertet. Aber auch Grün- und Verkehrsflächen wie z. B. Parkanlagen werden als wichtige Sportgelegenheiten ins Blickfeld genommen. Wesentliches Ziel ist die qualitative und quantitative Verbesserung der Flächenangebote im Bezirk. Mit der kooperativ unter der Beteiligung von Verwaltung, Politik und Nutzern erarbeiteten integrierten kommunalen Sportentwicklungsplanung sollen die Voraussetzungen für eine bedarfsgerechte Angebots- und Infrastrukturentwicklung im Bezirk Tempelhof-Schöneberg geschaffen werden.

Trimmdich parcour

Greifswald: Trimm-dich-Parcours und Scooterpark

Die Hansestadt erarbeitet derzeit gemeinsam mit Wissenschaftlern eine neue Sportentwicklungskonzeption für Greifswald. Viele Aktive bewegt das, deshalb beteiligen sie sich an dem Prozess. 

Greifswald. Bewegungsinseln am Ryck, Trimm-dich-Geräte im Stadtpark oder ein Hindernis-Parcours für Scooter. Die Greifswalder sind erfinderisch, wenn es um Visionen für eine sportliche Stadt geht. Rund 60 Aktive ließen sich deshalb die Chance nicht entgehen, in einem öffentlichen Forum mit Wissenschaftlern und Vertretern der Stadt sportliche Potentiale, aber auch Wünsche zu diskutieren.

Hintergrund: Die Hansestadt erarbeitet derzeit gemeinsam mit dem Institut für kommunale Sportentwicklungsplanung an der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam Handlungsempfehlungen für die nächsten zehn Jahre (die OZ berichtete). Nach einer Analyse vorhandener Sportanlagen und einer Bevölkerungsbefragung sollten jetzt weitere Ideen zusammengetragen werden.

Fakt ist: Greifswald ist schon heute ein Ort des Sports. Mit über 13000 in 78 Vereinen organisierten Menschen nimmt die Stadt landesweit einen Spitzenplatz ein. Doch nichts ist so gut, als dass es nicht besser werden kann. Zwar führten 81 Prozent der 1555 Umfrageteilnehmer ihre Gesundheit ins Feld, als es um die Frage ging, weshalb sie ihre Turnschuhe schnüren. Allerdings gehe der Wille, dem Körper etwas Gutes zu tun, noch nicht mit der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation konform, so Projektleiter Prof. Michael Barsuhn. „Demnach müssen wir mindestens 150 Minuten pro Woche moderat schwitzen, soll sich die Aktivität tatsächlich positiv auf die Fitness auswirken“, sagt er. Heißt: Greifswald täte gut daran, mehr Möglichkeiten für Aktive zu schaffen und Vorhandenes auszubauen.

Genau das war Thema eines von drei Workshops, der sich mit den Sportstätten befasste. „Die Hallen reichen nicht aus, um alle Bedürfnisse zu befriedigen“, fasste André Hollandt von der HSG Uni die Meinung zusammen. Zudem seien viele Hallen verpachtet, wiesen einen hohen Sanierungsstau auf. Die Vereine gäben bei der Bewirtschaftung ihr Bestes. „Doch Fakt ist auch, die Stadt darf sich als Eigentümerin nicht aus der Verantwortung stehlen“, sagt er. Zudem regte die Gruppe an, die frühere Praxis der Hallenwarte wieder aufleben zu lassen. Vertrauen sei gut, Kontrolle besser. Zumal es damit auch einen Überblick gäbe, wie gut die Hallen tatsächlich ausgelastet sind. Denn eines der Hauptprobleme sei die Vergabe von Hallenzeiten. Workshopteilnehmer sehen die Lösung unter anderem in der Erarbeitung von Kriterien, um mehr Transparenz in die Vergabe zu bringen. HSG-Vorsitzender Jürgen Baumann gab außerdem zu bedenken, dass es großen Bedarf an Ehrenamtlichen in den Vereinen gebe und finanzielle Mittel für Hauptamtliche oft nicht ausreichten. „Eine stärkere Präsenz in den sozialen Medien und Präsentationen der Vereine im Stadtblatt könnten helfen“, nennt er Beispiele.

Was beim Forum auch deutlich wurde: Wenn von Sport die Rede ist, geht es bei weitem nicht nur um Vereine, Hallen und Plätze. Ein Gros der Aktiven sei nicht organisiert, nutze für seinen Bewegungsdrang Parkanlagen, Straßen und Radwege. Daher die Idee: „Wir sollten die schon bestehenden Bewegungsmagistralen, wie die Pappelallee, den Wall bis hin zum Ryck für sportlich Aktive weiter ausbauen“, schlägt Dirk-Carsten Mahlitz vom Handballclub Vorpommern vor. „Denkbar sind kleine Bewegungsinseln mit Mehrgenerationengeräte“, nennt Masterstudent Christoph Rinne ein Beispiel. Auch die Beschilderung dieser Magistralen mit Kilometerangaben für Jogger könnten die Attraktivität steigern.

Mehr Attraktivität für den Stadtpark indes wünschte sich eine weitere Gruppe. Rodelberg und Discgolfanlage seien okay, aber der Park besitze so viel mehr Potenzial. „Eine Boulderwand für Kletterfreunde, ein Themenspielplatz mit Mehrgenerationengeräten und multifunktionale Sitzmöbel könnten die Aufenthaltsqualität verbessern“, so Nadine Hoffmann. Als städtische Mitarbeiterin im Sachgebiet Sportentwicklung ist sie federführend im Planungsprozess.

Bei all dem sollten die Bedürfnisse Jugendlicher nicht vergessen werden, meint Dominik Görlach, der sich mit fünf Freunden am Forum beteiligte. Ihre Idee: „Ein Park für Scooter, Dirt Bikes und andere Trendsportarten oder ein überdachter Platz mit Rampen und weiteren Elementen“, so der 17-Jährige. Der Skatepark im Volksstadion sei längst in die Jahre gekommen und dafür nicht geeignet. Streetworkerin Dorit Weidemann unterstützt das Anliegen: „Es gibt sehr viele Jugendliche, die diesen neuen Trendsportarten nachgehen, aber keine Möglichkeit haben, sie auszuüben und öffentlich zu zeigen.“

 

ostsee-zeitung.de vom 30.11.2018, Petra Hase

Quelle/ URL: http://www.ostsee-zeitung.de/Vorpommern/Greifswald/Trimm-dich-Parcours-und-Scooterpark

Integrierte Sportentwicklungsplanung Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf

Internationales Symposium mit Zukunftsvisionen für hochaltrige Menschen

Potsdam, 28.11.2018 

Eins wurde schnell deutlich: Bewegung ist die beste Medizin auch für Menschen in der vierten Lebenshälfte. Sie wirkt körperlichen und geistigen Beeinträchtigen im Alter entgegen, stärkt soziale Kontakte und wirkt darüber hinaus auch noch stimmungsaufhellend. Kurzum, die Lebensqualität verbessert sich allumfassend. Darüber waren sich die Teilnehmer einig, die zum Thema „Bewegungsförderung im hohen Lebensalter – Impulse für die Praxis“ am 28. November in Potsdam auf Einladung des Vereins Selbstbewusst altern in Europa e. V. und der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam der Europäischen Sportakademie des Landes Brandenburg (ESAB), diskutierten. Die Veranstaltung konnte mit Unterstützung des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport (MBJS) des Landes Brandenburg realisiert werden.

Für die Fachhochschule für Sport und Management Potsdam sind die Forschungs- und Projektarbeiten zu Bewegungsförderung in unterschiedlichen Lebensphasen mittlerweile ein Forschungsschwerpunkt. Das unterstrich ESAB Geschäftsführer Manfred Wothe: „Es ist das vierte Symposium unserer Fachhochschule zu Bewegungsthemen in Folge und sie sehen die große Resonanz. Mit der Bewegungsförderung im hohen Lebensalter stellen wir uns einem Thema, das vor allem mit Blick auf den demografischen Wandel immer mehr an Bedeutung gewinnen wird“. Wie wichtig dieses Thema auch unter dem Blickwinkel Gesundheit ist, unterstrich Frau Weigelt-Boock, Schirmherrin der Initiative Bündnis gesund alt werden am Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie (MASGF) in ihrem Grußwort.

Dass das Thema älter werden und dabei vital bleiben in Zukunft eine große gesellschaftliche Relevanz einnehmen wird, zeigt der Blick in die Statistik: Im Jahr 2060 wird jeder siebte Mensch über 80 sein, 2008 war es jeder Zwanzigste. Der Beweglichkeit kommt gerade bei hochaltrigen Menschen eine besondere Bedeutung zu, da sie die selbstständige Bewältigung im Alltag, z. B. Anziehen, Körperpflege, Putzen oder Haushaltsführung, ermöglicht.

In den Fachvorträgen von Prof. Dr. Thomas Dorner (Med. Uni. Wien) und Dr. Christian Lackinger (Sportunion) aus Österreich sowie Dr. Paul Gellert (Charité Berlin) lag der Fokus auf zukunftsorientierten Möglichkeiten, um Bewegungsaktivitäten bis ins hohe Lebensalter zu stärken. Aktuelle Studien bestätigen, dass Bewegungsförderung im Alltag in jedem Lebensalter positive gesundheitliche Effekte hat, sogar dann, wenn körperliche Einschränkungen vorliegen, konstatiert Professor Dorner. Dorner und Lackinger heben dabei vor, dass es für Bewegung nie zu spät ist, aber niedrigschwellig und möglichst wohnungsnah müssen die Angebote sein. Mit ihrem Pilotvorhaben zur Förderung der Bewegung von Hochaltrigen im häuslichen Umfeld, den sogenannten Gesundheitsbuddys, machen die Wiener Experten Mut. Ihr Einsatz hat zur Stärkung der körperlichen und geistigen Gesundheit und der sozialen Teilhabe geführt.

Ein lohnendes Ziel, denn in der vierten Lebenshälfte steckt viel Potential. Gellert bestätigt dies: „Hundertjährige sind in ihren letzten Lebensjahren gesünder als gedacht.“ Seiner Studie zufolge haben Menschen, die im Alter von einhundert Jahren und älter verstarben, weniger Erkrankungen als denjenigen, die zwischen 80 und 99 Jahren starben. Schätzungen gehen davon aus, dass jedes zweite Kind, das in diesem Jahrhundert in einem entwickelten Land lebt, ein Alter von 100 Jahren oder mehr erreicht. Deswegen ist zu erwarten, dass die Zahl der Hochaltrigen in Deutschland weiter steigen wird. Keine Altersgruppe in Deutschland wächst so stark, wie die der Menschen über 80. Daraus ergibt sich auch ein neues bzw. erweitertes Feld für Sport und Bewegung, auch für den Vereinssport.

Wie gut sich vital bleiben im hohen Alter durch regelmäßiges Training realisieren lässt, bewies im Anschluss die Seniorensportgruppe des TSV Falkensee in einem eindrucksvollen Intermezzo.

Das Ziel, die wissenschaftliche Forschung in diesem Themenkontext zielgerichtet mit praktischer Fachkompetenz zu bündeln und einen entscheidenden Impuls für die Zukunft zu geben, ist mit den abschließenden Workshops gelungen. „Die Ergebnisse des Symposiums sind wichtige Impulse zur Umsetzung von bewegungsfördernden Angeboten für Hochaltrige in Kommunen, in Sportvereinen, in Altenpflegeeinrichtungen und für Zuhause“, resümierte die Organisatorin und Moderatorin des Symposiums Prof. Dr. Silke Becker bei der abschließenden Präsentation der Workshop-Ergebnisse vor dem Auditorium.

Information:
Interessenten für eine ehrenamtliche Tätigkeit als Gesundheitsbuddy oder auch Interessierte an der Inanspruchnahme des Angebotes in Potsdam können sich gern per E-Mail an info@gesundheitsbuddy-in-potsdam.de wenden.

 

Quelle/ URL: https://www.esab-brandenburg.de/nc/ueber-uns/aktuelles/aktuelle-meldung/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=605&cHash=6569acffb60429e5c04ec99a191002f3

Impulsvortrag zum Auftakt: Prof. Dr. Barsuhn eröffnet Sportforum des Landessportbundes Thüringen

Sportstätten als beschränkende Größe 

Bad Blankenburg, 19.11.2018

Beim Sporttalk am Vorabend des 10. Landessportages drehte sich alles um das Thema „Zeitgemäße Sportstätten als Schlüssel für eine erfolgreiche Sportentwicklung“. Die Diskussion in der Landessportschule Bad Blankenburg eröffnete Prof. Dr. Michael Barsuhn mit einem Impulsvortrag. „Indem wir den Sport und Sportstätten fördern, tun wir etwas für die Gesellschaft“, so Barsuhn vom Institut für kommunale Sportentwicklungsplanung der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam. 31 Milliarden Euro beträgt derzeit deutschlandweit der Sanierungsstau, in Thüringen wird diese Zahl auf eine Milliarde geschätzt.

„Es gibt aktuell zwei beschränkende Größen in der Sportentwicklung – das ist die Anzahl von attraktiven Sportstätten sowie die Anzahl von Übungsleitern und Ehrenamtlichen“, meinte Dr. Karin Fehres, DOSB-Vorstand Sportentwicklung. Die dramatische Situation unterstrich Fehres mit den Worten „es geht längst nicht mehr um die Existenz intakter Sportstätten, sondern darum dass überhaupt welche vorhanden sind“.

Mit Michael Brychcy (Präsident Thüringer Gemeinde- und Städtebund und Bürgermeister Waltershausen), Jens Batschkus (Vorsitzender Thüringer Sportämterkonferenz, 1. Werkleiter Erfurter Sportbetrieb) und dem neuen LSB-Präsidenten Prof. Dr. Stefan Hügel trugen weitere Entscheidungsträger des Sports, der Politik und Verwaltung zu einer lebhaften Gesprächsrunde bei. So gewährte die Diskussion vor 90 Gästen Einblicke in die verschiedenen Positionen von Sportorganisationen und Verwaltung. So wurden von den Vertretern allgemeine Rahmenbedingungen erläutert und begrenzende Faktoren innerhalb der Kommunen, der Sportverwaltungen, aber auch der Vereine und Verbände thematisiert.

Gemeinsam wurde aber auf den Punkt gebracht, dass eine nachhaltige Sportstättenentwicklung gleichzeitig immer interdisziplinäre Stadtentwicklung bedeute. Hierfür erläuterte Barsuhn Ansätze, um die Möglichkeiten des Sports auf eine moderne Stadtentwicklung aufzuzeigen.

Mit Blick auf die Zukunft des Sports in Thüringen wurde auch das kürzlich verabschiedete Sportfördergesetz des Landes diskutiert. Nun muss das Gesetz in die Praxis umgesetzt werden. Kernpunkt des neuen Sportfördergesetzes ist die generelle unentgeltliche Nutzung der Sportstätten öffentlicher Träger und zwar erweitert auf Wettkämpfe, gültig ab dem Jahr 2020.

Quelle: Pressemitteilung LSB Thüringen vom 18.11.2018

Sportentwicklungsplan für die Landeshauptstadt Potsdam

Wedel plant die Zukunft des Sports

Fachausschuss bringt Sportentwicklungsplan auf den Weg / 60 000 Euro bereitgestellt / Externe Gutachter gesucht 

Es war ein Anlauf über Jahre, doch jetzt ist er auf den Weg gebracht: Der Sportentwicklungsplan für Wedel. Mit einvernehmlichem Votum haben die Mitglieder des Ausschusses für Bildung, Kultur und Sport während ihrer Sitzung Mittwochabend beschlossen, die Bestandsaufnahme der Ist-Situation und die langfristige Perspektivplanung in Sachen Sport anzugehen. 60 000 Euro wurden dafür in den Haushalt eingestellt, denn den Sportentwicklungsplan sollen externe Gutachter aufstellen. Das Leistungsverzeichnis jedoch kommt aus dem Fachgremium, versicherte Fachbereichsleiter Ralf Waßmann.

Auf Einladung der Verwaltung hatte Professor Michael Barsuhn vom Potsdamer Institut für kommunale Sportentwicklungsplanung Ende August Politik und Vereinen Herausforderungen, Herangehensweise und mögliche sportliche Ergebnisse solch eines Planungsverfahrens erläutert. Empirische Erhebungen und Bedarfsanalysen kommen darin ebenso vor wie die Bewertung von Sportanlagen, eine Einschätzung des Investitionsbedarfs und Handlungsempfehlungen. Die Bedürfnisse der Menschen bezüglich Sport hätten sich verändert, betont Fachdienstleiter Burkhard Springer am Tageblatt-Telefon. Es gehe nicht nur um Sporthallen und Sportstätten, auch freie Sportmöglichkeiten wie Laufen, Walken oder Skaten würden miteinbezogen. Freie Sportangebote auch außerhalb von Vereinen sei ein Thema.

Neben den Interessen der Vereine sollen auch die Bedarfe von Schulen und Kindertagesstätten untersucht werden. Können die Einrichtungen ihren Unterricht wie gewünscht realisieren? Zudem ist eine Befragung der Bevölkerung geplant. In Pinneberg, wo gerade ein Sportentwicklungsplan aufgestellt wurde, sei der Rücklauf sehr gut gewesen, weiß Springer. Auch für das Thema Sportförderung erhofft die Stadt, Anstöße zu bekommen. Zudem mache ein Sportentwicklungsplan für Zuschüsse vom Land Sinn. Der sei oft Voraussetzung, so der Fachdienstleiter.

Dringende Sanierungen dürften trotzdem nicht aufgeschoben, sondern müssten sofort angegangen werden, stellten die Ausschussmitglieder klar. „Was kaputt ist, muss erledigt werden“, fasste Vorsitzender Lothar Barop (SPD) die einhellige Meinung zusammen. Weil fehlende Plätze für Nichtschwimmer ebenfalls Thema im Ausschuss waren, wurde auch die Ertüchtigung der Badebucht mit auf die Wunschliste gesetzt. Es dürfe kein Papier für die Schublade werden, versicherten sich die Kommunalpolitiker.

 

Wedel-Schulauer Tageblatt vom 26.10.2018, Inge Jacobshagen

Quelle/ URL: https://www.shz.de/lokales/wedel-schulauer-tageblatt/wedel-plant-die-zukunft-des-sports-id21452362.html

Schweinfurt: Frische Ideen für die Stadt des Sports

Was lange währt, wird endlich gut: Im Juli 2016 wurde das Institut für kommunale Sportentwicklungsplanung aus Potsdam mit dem Sportentwicklungsplan für Schweinfurt beauftragt. Jetzt wurde er vorgestellt. Er umfasst 246 Seiten und ist eine in dieser Form noch nie dagewesene Handlungsempfehlung und Betrachtung des Schweinfurter Sports in all seinen Facetten – vom Vereinssport über den Schulsport bis zum Freizeitsport.

Professor Michael Barsuhn und seinem Team ist Erstaunliches gelungen. Dass Sportreferent Jürgen Montag das Konvolut „sehr gut gelungen“ findet, durfte man erwarten. Doch auch die Vertreter der 71 Schweinfurter Sportvereine finden sich im Sportentwicklungsplan wieder und betrachten ihn wie die Verwaltung als hilfreiche Stütze für die Planung der nächsten zehn bis 15 Jahre. Das liegt auch daran, dass die von Barsuhn aufgezeigten sechs Entwicklungsfelder im Bereich Sportstätten, Schulen, Sportvereine oder selbst organisiertem Sport auf einer breiten Datenbasis beruhen.

Bürger und Vereine befragt, Sportstätten besucht

Barsuhn ist überzeugt, dass man nur durch eine große Bestandserfassung verlässliche Empfehlungen geben kann. Jede Stadt hat andere Voraussetzungen und unterschiedliches Nutzerverhalten. 6000 Fragebögen zum Thema Sport und Sportverhalten verschickte die Stadt an ihre Bürger, 1408 kamen zurück. Sie wurden akribisch ausgewertet wie die Fragebögen der Schulen (Rücklauf 78 Prozent), Kindergärten (69 Prozent) und Vereine (53 Prozent). Aus den Ergebnissen der Befragungen und Begehungen der Sportstätten entwickelte Barsuhn eine verhaltensorientierte Sportstättenentwicklungsplanung, die ganzheitlich orientiert ist. Das im Vergleich zu früher wesentlich umfangreichere Sportprogramm, gerade auch in Schweinfurt, spielt sich nicht nur in den Vereinen ab, sondern immer mehr auch im öffentlichen Raum, wo Menschen privat Sport treiben.

Die Bevölkerung wird älter und es gibt speziell in Schweinfurt einen relativ hohen Anteil an Bürgern mit Migrations- oder Fluchthintergrund. Daraus ergeben sich neue Chancen für die Vereine, die mit ihren Angeboten sich den Zielgruppen anpassen. Viele Studien zeigen, dass rund um das 40. Lebensjahr sich die Motivlage fürs Sporttreiben von Leistungssteigerung und Wettbewerb hin zu Gesundheit, Geselligkeit und Entspannung verändert.

Auch kritische Themen angesprochen

Barsuhn spricht auch Themen an, die bei dem einen oder anderen Verein mit Emotionen belastet sind wie Fusionen. 81 Prozent der befragten Vereine schließen das aus. Interessant war, dass von den Vereinen, die es sich vorstellen können, alle eine Fußballabteilung haben und darüber Kooperationen möglich erscheinen.

Ein großes Thema sind die Sportstätten, gerade im Winter. Dass man hier aus allen Nähten platzt, war klar. Das liegt zum einen daran, dass ab Spätherbst zu den etablierten Hallensportarten wie Handball, Basketball, Volleyball, Korbball oder Faustball noch die Fußballer in die Hallen drängen. Professor Barsuhn fand heraus, dass diese gut 20 Prozent der Hallenkapazitäten brauchen. Er hat auch innovative Vorschläge: Man könnte zum Beispiel Fußballfelder im Freien überdachen und es so ermöglichen, dass ältere Jugendliche und Erwachsene auch im Winter draußen Fußball spielen könnten. Das wäre zwar nicht ganz billig, günstiger als ein Hallenbau aber allemal.

Es fehlen eine Dreifachturnhalle und zwei Zweifachhallen

Schweinfurt hat drei Dreifachhallen, mit jeweils 1215 Quadratmetern für Wettkämpfe geeignet, sowie 33 Mehrzweckhallen unter 968 Quadratmeter Fläche. Das klingt viel, ist es aber nicht: Die Bedarfsanalysen zeigen sehr deutlich, dass investiert werden sollte. Barsuhn sagt, es fehlen eine Dreifachhalle und zwei Zweifachhallen, die wettkampffähigen Vereinssport ermöglichen. Synergien könnte es mit den Schulen geben, denn der Schulsport ist kommunale Pflichtaufgabe.

Während bei den Sporthallen der Großteil in recht gutem baulichen Zustand ist, haben die Begehungen bei den Sportanlagen im Freien deutlich größeren Renovierungsbedarf ergeben. Abgefragt hat das Institut auch das Interesse der Vereine an einer multifunktionalen Stadt- und Sporthalle – das ist sehr groß, fast drei Viertel der Befragten würden eine solche Halle mit bis zu 3500 Zuschauerplätzen befürworten.

Multifunktionale Sporterlebniswelten

Interessant sind die Ideen, wie man privaten und Vereinssport zusammenführen kann. Barsuhn schlägt Sporterlebniswelten im öffentlichen Raum vor, vielleicht auch in Zusammenhang mit dem Park der Landesgartenschau 2026 in den Ledward-Kasernen. Hier könnten sich auch Vereine präsentieren. Dass diese Nachteile haben könnten, wenn man die öffentliche Sport-Infrastruktur stärkt, wie Oliver Schulte (CSU) fragte, glaubt Barsuhn nicht.

Er würde auch Thomas Ends (SPD) Frage, ob sich Schweinfurt nun als „Stadt des Sports“ bezeichnen dürfe, unterschreiben. „Sie sind auf einem sehr guten Weg zu einer echten Sportstadt.“ Für die Umsetzung des Sportentwicklungsplanes soll nun eine Arbeitsgemeinschaft mit Vertretern der Verwaltung, der Vereine und des Stadtrats gegründet werden.

 

Mainpost vom 01.11.2018, Oliver Schikora

Quelle/ URL: https://www.mainpost.de/regional/schweinfurt/Frische-Ideen-fuer-die-Stadt-des-Sports;art742,10097323

Empfehlung des Sportentwicklungsplans für Schweinfurt: Planung für neue Stadthalle forcieren

Die Konversion der ehemaligen us-amerikanischen Kasernen und Wohngebiete ist ein großes Thema der Stadtentwicklung – überall brummt’s, hämmert’s und baggert’s, vor allem in den Ledward-Kasernen entlang der Niederwerrner Straße. Im Osten Richtung Theodor-Fischer-Platz entsteht der i-Campus der Fachhochschule, in der Mitte die Carus-Allee, im Nordwesten soll 2026 die Landesgartenschau erblühen. Im Südwesten ist im Moment noch das unterfränkische Ankerzentrum des Freistaates Bayern für Flüchtlinge. Dieses wird aber im Juli 2019 geschlossen und zieht in die Conn-Barracks nach Geldersheim.

Wie geht’s dann weiter in diesem Teil der Ledward-Kasernen. Die SPD-Fraktion kann sich hier, gegenüber des Volksfestplatzes und des Willy-Sachs-Stadions, sehr gut eine neue Stadthalle vorstellen, zumal das auch so im Stadtentwicklungsplan vorgesehen ist. Um das Projekt voranzutreiben, stellt SPD-Stadtrat Joachim Schmidl zu den Haushaltsberatungen ab nächster Woche den Antrag, 200 000 Euro für Planungskosten einzustellen, um möglichst zeitnah nach dem Auszug des Ankerzentrums Klarheit zu bekommen.

Empfehlung des Sportentwicklungsplanes

Dass die alte Stadthalle nahe der Körner-Grundschule nicht nur in die Jahre gekommen ist, sondern aus verschiedenen Gründen zu teuer zu sanieren ist, ist altbekannt. Die neue Stadthalle sollte aus Schmidls Sicht multifunktional sein, als Sportstätte sowie als Veranstaltungs- und Messehalle genutzt werden können. In den Handlungsempfehlungen der integrierten Sportentwicklungsplanung für Schweinfurt steht eine derartige Halle mit 1000 bis 3500 Zuschauerplätzen in der Tat als Empfehlung.

Es sollte ein Gebäude sein, das sowohl für Events, als auch für Sportveranstaltungen und die Durchführung des Schulsports genutzt werden kann – also mindestens Dreifachturnhallen-Größe haben sollte. Schmidl zitiert auch das Ergebnis der Bevölkerungs-Befragung im Sportentwicklungsplan, wonach 76 Prozent für eine solche Mehrzweckhalle seien.

Die 200 000 Euro Planungskosten sind aus SPD-Sicht notwendig, um sofort nach Beendigung des Mietverhältnisses für das Ankerzentrum mit der Planung der neuen Stadthalle beginnen zu können. Neben der Planung für eine neue Stadthalle sei auch die Erstellung eines Betreiberkonzepts erforderlich, um einen wirtschaftlichen Betrieb zu gewährleisten. Sollte die Verwaltung den genannten Betrag für zu niedrig halten, sollte er im Rahmen der Haushaltsberatungen entsprechend erhöht werden.

 

Mainpost vom 05.11.2018, Oliver Schikora

Quelle/ URL: https://www.mainpost.de/regional/schweinfurt/Planung-fuer-neue-Stadthalle-forcieren;art742,10099967

Kinder beim Start an einer Laufbahn

Pinneberg: „Gemeinsam sind wir stärker“

Christian Stang, Vorsitzender des SuS Waldenau, spricht im Interview über die Vereinsallianz und den Sportentwicklungsplan 

Christian Stang ist seit eineinhalb Jahren Vorsitzender von Spiel und Sport (SuS) Waldenau. Im Interview mit Tageblatt-Reporter Lars Zimmermann erklärt er unter anderem, was der Sportentwicklungsplan verbessert, und warum die Sportallianz von VfL, Sport Club Pinneberg (SCP) und SuS für die Vereine wichtig ist.

Was bedeutet der Sportentwicklungsplan für Pinneberg?
Ich hoffe, dass er den Sport weit nach vorne bringt. Es gibt schließlich einige Baustellen, die abgearbeitet werden müssen. In Sachen Instandhaltung, Pflege und Errichtung neuer Sportstätten gibt es dringenden Handlungsbedarf. Ich gehe davon aus, dass schon bald Fortschritte zu sehen sein werden. Der Plan zeigt ja ziemlich konkret auf, was fehlt. Ich freue mich, dass nun endlich auch ein Kunstrasenplatz für die Hockey-Abteilung des VfL entsteht. Pinneberg mag zwar keine Hockey-Hochburg sein, aber ich finde es gut, wenn Kinder und Jugendliche die Möglichkeit haben, ihren Sport vernünftig auszuüben. Ich halte es außerdem für wichtig, dass wir einen Raum für die schaffen, die keinen organisierten Sport treiben.

Was erhofft sich der SuS Waldenau?
Ich wünsche mir, dass unser Grandplatz durch einen Kunstrasen ersetzt wird. Der Platz war früher top, ist aber inzwischen häufig unbespielbar. Der Kunstrasen wäre nicht nur für den Verein gut. Er könnte auch von der benachbarten Grundschule genutzt werden. Ohne Kunstrasen werden dem SuS viele Jugendliche verloren gehen. Die haben keine Lust mehr, auf Grandplätzen zu spielen und gehen dorthin, wo es Kunstrasenplätze gibt.

Welche Bedeutung hat die Sportallianz für den SuS Waldenau?
Eine große. Die Sportallianz verschafft uns die Möglichkeit, mit einer Stimme zu sprechen und geschlossen mit Politik und Verwaltung zu diskutieren. Die Themen und Probleme, mit denen wir uns auseinandersetzen, sind ohnehin in fast allen Vereinen gleich. Ein Beispiel ist die projektgebundene Bewilligung von Fördermitteln, die es in Pinneberg derzeit nicht gibt. Diese Zuschüsse sind für uns wichtig, weil wir vom Kreis und vom Land nur Geld bekommen, wenn die Stadt etwas beisteuert. Die Arbeit in der Sportallianz bringt auch deshalb Spaß, weil wir uns gegenseitig unterstützen und man von dem Wissen und den Erfahrungen der anderen profitiert. Absprachen sind nun ebenfalls wesentlich einfacher. Gemeinsam sind wir einfach stärker.

Bisher gehören der Allianz nur der VfL, der SCP und der SuS Waldenau an. Wären weitere Vereine willkommen?
Definitiv. Es steht für uns fest, dass wir uns öffnen wollen. Wir hatten von Anfang an geplant, dass sich die Allianz erst einmal etablieren soll und dann andere Vereine beitreten können. Wir haben uns von einem losen Zusammenschluss zu einer festen Allianz mit eigenem Logo entwickelt.

Mit was für Problemen hat der SuS zu kämpfen?
Das Ehrenamt überaltert. Es fehlt gerade in der jüngeren Generation die Bereitschaft, sich ehrenamtlich zu engagieren. Deswegen haben wir es wie viele andere Vereine schwer, genügend Trainer und Betreuer zu finden. Außerdem merken wir, dass die Zahl der Jugendlichen beim SuS zurückgeht. Das hängt sicherlich mit der Ganztagsschule zusammen. Andere Vereine können das besser auffangen, weil in ihrer Nachbarschaft große Neubaugebiete entstehen. Die gibt es in Waldenau nicht. Auffällig ist zudem, dass Tennis in ganz Deutschland nicht mehr so großen Zulauf hat. Das spüren wir auch.

Was zeichnet den Verein aus?
Das familiäre Umfeld. Waldenau ist zwar ein Ortsteil Pinnebergs, aber trotz allem im Prinzip ein eigenes, kleines Dorf. Im Verein kennt fast jeder jeden, der SuS ist Teil des Dorflebens und bringt sich beispielsweise beim Erntedankumzug mit eigenen Wagen ein.

Was macht den Reiz der Arbeit als Vorsitzender aus?
Mir geht es darum, etwas Gutes für den Verein zu tun. Mir ist bewusst, dass ich es nie allen recht machen werde. Dass nicht immer alles reibungslos läuft, gehört aus meiner Sicht dazu. Ich bin aber optimistisch, dass wir zusammen noch einiges auf die Beine stellen werden. Wenn sich wie jetzt gerade mit der Judo-Abteilung eine neue Sparte etabliert, finde ich das toll.

Wo sehen Sie den Verein in fünf Jahren?
Ich hoffe, in einer genauso stabilen und komfortablen Lage wie jetzt. Wenn das der Fall ist, haben wir einiges erreicht. Ich bin kein Fan vom Wachstum um jeden Preis. Was nützt es uns, wenn wir unzählige neue Mitglieder gewinnen, ohne über ausreichend Hallenzeiten und Trainer zu verfügen?

 

Pinneberger Tageblatt vom 07.11.2018

Quelle/ URL: https://www.shz.de/lokales/pinneberger-tageblatt/gemeinsam-sind-wir-staerker-id21572082.html

Israelisch-deutsche Kooperation: Wissenschaftlicher Austausch zu Sport- und Stadtentwicklung in Israel

Netanya (Israel), 20.-24.10.2018

 

Im Rahmen der internationalen Kooperation zwischen dem Wingate Institute in Netanya (Israel) und der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam der Europäischen Sportakademie Land Brandenburg (ESAB Fachhochschule) reiste Prof. Dr. Michael Barsuhn vom 20. bis 24. Oktober nach Israel zum wissenschaflichen Austausch.

Auf Grundlage aktueller Forschungsprojekte des Instituts für kommunale Sportentwicklungsplanung (INSPO) informierte er über 200 Vertreterinnen und Vertreter israelischer Kommunen, Sportvereine und Sportverbände zu den neuesten Trends der Sportentwicklung in Deutschland. Zu den zentralen Herausforderungen, mit denen Sportämter, Vereine und Verbände heutzutage in der Regel konfrontiert sind, gehören der demografische Wandel, ein verändertes Sportverhalten der Bevölkerung, der hohe Sanierungsstau im Bereich kommunaler Sportanlagen sowie die häufig fehlende Passung der Sportanlagen mit den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger.

So werden regelkonforme Sportanlagen zukünftig verstärkt multifunktional gestaltet werden müssen, um die vielfältigen Bedürfnisse unterschiedlicher Nutzergruppen in einer Stadt wie z. B. Sportvereine, Schulen – aber auch die Belange des vereinsungebunden Sports – im Prozess einer zukunftsorientierten Sport- und Stadtentwicklung gleichermaßen berücksichtigen zu können.

Seine fünftägige Vortragsreise führte Prof. Barsuhn zunächst nach Nazareth und anschließend ins Wingate Institute in Netanya in der Nähe von Tel Aviv. „Die vielen positiven Impressionen, die ich im Austausch mit meinen israelischen Kolleginnen und Kollegen sammeln konnte, haben mich ebenso tief beeindruckt und berührt, wie das Rahmenprogramm und die Gastfreundschaft“, resümiert Barsuhn. „In Nazareth atmet man ein Stück Menschheitsgeschichte.“

Für die Zukunft ist ein weiterer Ausbau der Kooperation geplant. So soll eine Studentengruppe der ESAB Fachhochschule im kommenden Jahr Israel besuchen. Im Umkehrschluss planen israelische Sportverwaltungen einen Aufenthalt in Berlin-Brandenburg, um sich mit den aktuellen sportpolitischen Herausforderungen deutscher Städte und Gemeinden vor Ort vertraut machen zu können.

 

Quelle/ URL (02.11.2018): https://www.fhsmp.de/hochschule/aktuelle-meldung-detailansicht/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=594&cHash=622916176f5f531a2aaf3cd2696e3292