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Dortmunder Sozialraum Scharnhorst-Ost unter der Lupe

Masterplan Sport: Der Dortmunder Norden weist eine erhöhte Inaktivitätsquote auf.

Neben zielgruppenspezifischen Angeboten für Senioren und für Menschen mit Behinderungen setzt Dortmunds Masterplan Sport auch auf kleinräumige Handlungsschwerpunkte: Neuen Erkenntnissen will die Stadt Rechnung tragen und – quasi im Pilotprojekt – den Stadtteil Scharnhorst-Ost näher unter die Lupe nehmen.

Denn eine repräsentative Sport-Verhaltensstudie hat für den Dortmunder Norden und Westen, das heißt für die Stadtbezirke Eving, Scharnhorst, Innenstadt-Nord, Lütgendortmund, Huckarde und Mengede, eine „erhöhte Inaktivitätsqote“ aufgezeigt. Jüngst hat sich auch der Verwaltungsvorstand mit dem zweiten Zwischenbericht des Masterplan Sport befasst, in dem zentrale Ergebnisse als Stärken-Schwäche-Analyse präsentiert werden.

Die Sport-Verhaltensstudie zeigt, wie sportlich die Dortmunder*innen sind: 76 % geben an, in ihrer Freizeit Sport zu treiben oder sich zu bewegen. „Dies ordnet sich zwar leicht unter dem Bundesschnitt von 81 % ein, ist aber dennoch bemerkenswert positiv“, so Prof. Dr. Michael Barsuhn, wissenschaftlicher Leiter der Studie des Instituts für kommunale Sportentwicklungsplanung (INSPO) an der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam. Demnach liege die Aktivitätsquote bei Dortmunds Senior*innen 10 % unter dem Bundesschnitt. Zugleich zeige die Studie, dass diese ein starkes Interesse an Sport-, Bewegungs- und Gesundheitsthemen haben. Hier besteht laut Barsuhn also großes Aktivierungspotential.

„Mit Blick auf den demografischen Wandel ergibt sich für uns der Auftrag, speziell auf die Bedürfnisse von Senior*innen ausgerichtete Angebotsstrukturen mit Aufforderungscharakter sowie Kooperationen und Netzwerk-Strukturen zu stärken“, sagt Sportdezernentin Birgit Zoerner. Nach der Sommerpause soll eine interdisziplinär zusammengesetzte Arbeitsgruppe unter Beteiligung von StadtSportBund, Gesundheitsamt, Seniorenbeirat, Krankenkassen und Vereinen das Thema weiter vertiefen.

Ein ähnliches Vorgehen plant die Stadt bei Sport- und Bewegungsangeboten für Menschen mit Behinderung. Deren sportliche Aktivitäten setzen voraus, dass die besonderen Merkmale der Barrierefreiheit sowohl in der Natur als auch an den Sportanlagen vorhanden sind, z.B. barrierefreie Zugänge, Behindertenparkplätze und behindertengerechte Spielgeräte.

Sportbewegter Sozialraum ist zu entwickeln

Ein systematisch erarbeitetes Sportstätten-Kataster, das die Qualität des Dortmunder Sportstätten-Bestandes erfasst und bewertet, soll hierzu die Grundlage schaffen. „Eine derartige Datengrundlage ist auch eine wesentliche Voraussetzung für den Aufbau eines digitalen und vor allem transparenten Sportstätten-Vergabemanagements“, erläutert Zoerner.

Angesichts der für den Norden und Westen ermittelten Inaktivitätsquote führten Stadtplaner*innen und Sportwissenschaftler*innen des INSPO bereits im Herbst 2020 sportfachliche Vor-Ort-Begehungen sowie Interviews mit den Vereinen, Schulen, Kitas und Jugendfreizeiteinrichtungen durch.

„Diesen Erkenntnissen wollen wir Rechnung tragen und den Stadtteil Scharnhorst-Ost näher betrachten. Dazu haben wir eine verwaltungsinterne interdisziplinäre Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die, erweitert um viele Akteur*innen aus Scharnhorst, konkrete Impulse für Sport und Bewegung im Stadtquartier sammelt“, erklärt Birgit Zoerner. „Sie alle eint das Interesse, einen ,Sportbewegten Sozialraum‘ zu entwickeln.“

Erste räumliche Konzeptvorschläge zur Neugestaltung von Sport- und Bewegungsflächen stellte das INSPO im April 2021 den Arbeitsgruppenmitgliedern vor. Gegenwärtig werden konkrete Ideen zur Aufwertung in drei Unterarbeitsgruppen „Sportinfrastruktur“, „Angebots- und Organisationsstruktur“ sowie „Kooperationen und Netzwerke“ erarbeitet. Am Ende soll in einer Abschlussveranstaltung eine Priorisierung der Maßnahmen erfolgen. Nach der Sommerpause soll den politischen Gremien ein Realisierungsplan mit einem Finanzierungskonzept zur Beschlussfassung vorgelegt werden.

Dieser Artikel ist unter dem Titel „Scharnhorst-Ost unter der Lupe“ in der Online-Ausgabe des Stadt Anzeigers am 18.05.2021 um 16.00 Uhr erschienen (Autor: Ralf K. Braun). Online verfügbar hier.

Weitere Presseartikel zum Sportbewegten Sozialraum Scharnhorst-Ost:

Ein Teil des Sportpark-Projekts wird bereits Mitte Juni fertig (Artikel vom 11.05.2021, erschienen in den Ruhr Nachrichten, Autorin: Alexandra Wachelau).

Kritik an kaputtem Spielplatz – doch eine Lösung ist in Sicht (Artikel vom 15.05.2021, erschienen in den Ruhr Nachrichten, Autor: Andreas Schröter).

Probleme eines Parks in Scharnhorst stinken zum Himmel (Artikel vom 11.05.2021, erschienen im den Ruhr Nachrichten, Autor Hendrik Nachtigäller).

Beitragsbild: Marino Bobetic (2021). Freies Bildmaterial von Unsplash.com, online verfügbar unter https://unsplash.com/photos/IxtM5H-l1rI.

Prof. Dr. Michael Barsuhn vom INSPO mit Gastvortrag beim Freiburger Kreis

Morgen findet (pandemiebedingt) die Online-Ausgabe des Frühjahrsseminars vom Freiburger Kreis statt. Die Teilnehmenden erwartet ein informatives und vielfältiges Programm zur diesjährigen Fragestellung „Kommunale Sportentwicklung – Wo bleibt der Verein?“. Mit seinem Redebeitrag zu „Kommunale Sportentwicklungsplanung als Steuerungsinstrument für eine zukunftsorientierte Sport- und Vereinsentwicklung“ wird Herr Prof. Dr. Barsuhn als wissenschaftlicher Leiter des Instituts für kommunale Sportentwicklungsplanung (INSPO) an der ESAB Fachhochschule für Sport und Management Potsdam sowohl zu den theoretischen Ansätzen aber auch zu den Erkenntnissen aus langjähriger praktischer Erfahrung referieren.

Der Freiburger Kreis e.V. ist eine bundesweit ausgerichtete Arbeitsgemeinschaft größerer deutscher Sportvereine und verbindet als alleinige Organisation Sportvereine aus allen Bundesländern direkt miteinander. Er fungiert für seine Mitglieder nach innen als Dienstleister und nach außen als Interessensvertreter. Der Freiburger Kreis spielt durch die Organisation und Durchführung verschiedenster Veranstaltungsformate sowie durch die Möglichkeit zur Netzwerkarbeit eine wichtige Rolle zur Förderung des regelmäßigen Austauschs größerer deutscher Sportvereine untereinander. Mehr zum Freiburger Kreis finden Sie hier.

Beitragsbild: Logo Freiburger Kreis. Online verfügbar hier.

Konstituierende Sitzung der Steuerungsgruppe für die Stadt Cottbus

Vergangenen Donnerstag fand die konstituierende Sitzung der Steuerungsgruppe für die Erstellung der „Integrierte kommunale Sportentwicklungsplanung für die Stadt Cottbus/Chóśebuz“ im digitalen Rahmen statt. Nach einer Begrüßung und kurzen Vorstellung durch Hrn. Havenstein von der Stabsstelle Sport der Stadt Cottbus leiteten der wissenschaftliche Leiter vom INSPO (Prof. Dr. Michael Barsuhn) sowie die Projektleiterin vom INSPO (Stefanie Krauß) durch die weiteren Tagesordnungspunkte. Im Anschluss an die Erläuterungen zu den aktuellen Herausforderungen für eine zukunftsorientierte Sportentwicklungsplanung wurde das wissenschaftliche Planungsverfahren, welches die Grundlage für die Sportentwicklungsplanung für die Stadt Cottbus bildet, vorgestellt. Zentral sind hierbei insbesondere die handlungsorientierte Bestandsaufnahme von kommunalen Datenbeständen, die Analyse der sport- und bewegungsorientierten Angebots- und Organisationsstrukturen und Sport- und Bewegungsräume, eine Bestands-Bedarfs-Bilanzierung der Kernsportstätten, die Bedarfsanalysen diverser Nutzergruppen (Bevölkerung, Bildungseinrichtungen, organisierter Sport, weitere soziale Einrichtungen) sowie der kooperative Planungsprozess durch eine kontinuierliche Beteiligung der AG Sportentwicklungsplanung. Der Ablauf der kooperativen Planungsphase sieht zunächst einen Auftakt mit dem Start der Befragungen vor. Den empirischen Erhebungen (Befragungen) folgt die Vorstellung erster zentraler Ergebnisse und in der kooperativen Beteiligungsphase werden Handlungs- und Maßnahmenempfehlungen gemeinsam entwickelt. Mit einem zeitlichen Rahmenplan und Ausblick bedanken sich Prof. Barsuhn und Hr. Havenstein für die aktive Beteiligung an der konstituierenden Steuerungsgruppensitzung und unterstrichen die Wichtigkeit der weiteren Mitarbeit der Teilnehmenden für die Erstellung der Sportentwicklungsplanung für die Stadt Cottbus.

Beitragsbild: Startup Stock Photos (2021) freie Bildquelle auf Pexels.com. Online verfügbar hier.

Bürgerbeteiligung zur Sportentwicklung in Großbeeren geht online

Gemeinde Großbeeren (Brandenburg): Sport und Bewegung sind unverzichtbare Bausteine für Lebensqualität, soziales Miteinander und Gesundheit in unserer Gemeinde. Die Gemeinde Großbeeren erarbeitet aus diesem Grund aktuell mit Unterstützung durch das Institut für kommunale Sportentwicklungsplanung (INSPO) an der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam ein Sportentwicklungskonzept.

Im Konzept geht es um Sanierungs-, Um- und Neubaubedarfe der öffentlich getragenen Sportinfrastruktur, aber auch um bedarfsgerechte Ausstattungen für die Vereine und zukunftsweisende neue Angebote. Auch die Frage, wie möglichst hochwertige Angebote mit einem effizienten Betrieb und dauerhaft tragfähiger Finanzierung und Organisation verbunden werden können, wird thematisiert.

Die Entwicklung einer sport-, bewegungs- und gesundheitsorientierten Gemeinde und die Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen am Sport sind Themen, die vor allem die Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde selbst betrifft. Deshalb wird das Sportentwicklungskonzept mit einer umfangreichen Bürgerbeteiligung verbunden. Am 5. Mai 2021 geht das dafür eingerichtete Internet-Beteiligungsportal online. Die Webseite ist unter www.buergerbeteiligung.de/isepgrossbeeren zugänglich.

Bis zum 18. Juni 2021 können Sie dort die vorhandenen Sportstätten bewerten, Standortvorschläge und neue Projektvorschläge posten und andere Ideen kommentieren. Wir freuen uns über Ihre Anregungen!

Für Rücksprachen stehen Ihnen als Ansprechpartner im Planungsamt der Gemeinde Herr Wüllner, Telefon 033701 3288-65, E-Mail: l.wuellner@grossbeeren.de oder beim INSPO Frau Auerswald, E-Mail: auerswald@inspo-sportentwicklungsplanung.de zur Verfügung.

Dieser Text ist am 05.05.2021 auf der Homepage der Gemeinde Großbeeren erschienen (hier online verfügbar).

Treuenbrietzen ist die sportlich aktivste Kommune in Potsdam-Mittelmark

Großes Interesse an Dahme-Spreewalds neuem Sportentwicklungsplan

Pressemitteilung (2021/0080):
Landkreis und Institut erhalten knapp 2.600 Bürgerantworten / Arbeitsgruppe gegründet.


Der Landkreis Dahme-Spreewald erstellt einen neuen Sportentwicklungsplan. Dafür sind 10.000 per Zufallsziehung ausgewählte Bürgerinnen und Bürger einbezogen worden. Sie alle erhielten im Herbst 2020 einen vierseitigen Fragebogen zu ihrem Sport- und Bewegungsverhalten. Insgesamt 2.593 der Befragten nutzten die Möglichkeit, sich an der repräsentativen Studie zu beteiligen: „Das ist die beste Rücklaufquote, die wir bislang in einem Flächenlandkreis erzielen konnten und zeigt, dass Sport und Bewegung gerade auch in Pandemie-Zeiten von herausragender Bedeutung sind,“ sagt Prof. Dr. Michael Barsuhn, der wissenschaftliche Leiter des Instituts für kommunale Sportentwicklungsplanung (INSPO). Der Landkreis hat das INSPO an der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam der Europäischen Sportakademie Land Brandenburg (EASB) mit der Erstellung des neuen Sportentwicklungsprogramms beauftragt.

Die Studie operiert dabei bewusst mit einem weiten Sportbegriff. „Sport, Bewegung und Gesundheit sind für unseren Landkreis Dahme-Spreewald zentrale Entwicklungsfelder, insbesondere vor dem Hintergrund des demografischen Wandels. Dies wird durch die gute Rücklaufquote bestätigt. Wir danken allen Bürgerinnen und Bürgern herzlich für ihre Mitarbeit an der Studie“, erklärt Dahme-Spreewalds Sportdezernent Stefan Wichary.

Öffentlicher Raum als bevorzugter Sportort

Die beliebtesten Sport- und Bewegungsaktivitäten im Landkreis sind demnach Radfahren, Spazierengehen, Fitnesstraining, Laufen und Schwimmen. Als bevorzugte Mannschaftssportart folgt Fußball. Als Ort für Sport und Bewegung wird der öffentliche Raum bevorzugt: Straßen, Radwege, Waldwege und Parkanlagen sind die mit Abstand am stärksten frequentierten Sportorte im Landkreis.

Barsuhn: „Über die Hälfte aller Sport- und Bewegungsaktivitäten finden auf den sogenannten Sportgelegenheiten statt, sprich Anlagen, die nicht in erster Linie für die sportliche Nutzung erbaut wurden. Die Alterung der Gesellschaft sowie der anhaltende Trend zur Individualisierung und das gestiegene Gesundheitsbewusstsein verschieben den Fokus hin zu sanften und ausdauerorientierten Sport- und Bewegungsformen in den Städten und in der Natur“.

Entwicklungspotentiale beim Sporttreiben

Die Bevölkerungsbefragung zeigt, dass 75 Prozent der Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Dahme-Spreewald sport- und bewegungsaktiv sind. Sie verweist aber zugleich auf die notwendigen Entwicklungspotentiale: Denn gegenwärtig erreichen nur 43 Prozent der Aktiven auch tatsächlich die Zeit- und Belastungsumfänge, die zu entsprechenden körperlichen Veränderungen und nachhaltigen Gesundheitseffekten führen.

Deutlich wird auch, dass im Durchschnitt Sporttreiben im Verein höhere Gesundheitseffekte nach sich zieht als außerhalb des Vereins ― ein weiteres gutes Argument für die Unterstützung der gemeinwohlorientierten Sportvereine im Landkreis Dahme-Spreewald. Diese zeichnen sich durch ihr hohes gesellschaftliches Engagement, preiswerte Sport- und Bewegungsangebote und eine hohe Kooperationsbereitschaft aus, wie die parallel durchgeführte Vereinsbefragung zeigt. Rund drei Viertel der Vereine betreiben aktiv Mitgliedergewinnung. 54 Prozent der Vereine pflegen Kooperationsbeziehungen untereinander, mit Schulen, Kindertagesstätten und weiteren Akteuren der Sport- und Regionalentwicklung.  „Dieser Wert liegt erfreulicherweise über vergleichbaren Erhebungen im Bundesgebiet. Wie diese Kooperationen inhaltlich weiter mit Leben gefüllt werden können, wollen wir gemeinsam mit den Akteuren vor Ort untersuchen“, sagt Sportdezernent Wichary.

Arbeitsgruppe eingerichtet

Helfen soll hierbei, neben der regelmäßigen Information und Beteiligung der Politik, die eigens eingerichtete „Arbeitsgruppe Sportentwicklungsplanung“, in neben Verwaltungsmitarbeitenden aus den zuständigen Bereichen auch der Kreissportbund Dahme-Spreewald vertreten ist. So nahm die Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Sport und Kultur des Kreistags Dahme-Spreewald, Martina Mieritz, an der jüngsten AG-Sitzung teil. Eine Vorstellung der Zwischenergebnisse der empirischen Analyse erfolgt voraussichtlich in der nächsten Ausschusssitzung am Montag, 31. Mai 2021. In den kommenden Monaten werden die gesammelten Daten vom INSPO weiter ausgewertet und in gemeinsamen Sitzungen mit der AG Sportentwicklungsplanung zu Handlungsempfehlungen verdichtet. Mit der Fertigstellung des Sportentwicklungsplans und anschließenden Beschlussfassung des Konzeptpapiers durch den Kreistag wird Ende 2021 gerechnet.

Hintergrund:

Im Kreissportbund Dahme-Spreewald als Dachverband sind derzeit 179 im Kreis ansässige Sportvereine mit 20.129 Mitgliedern organisiert. Die Sportvereine des Landkreises bieten eine breite Palette an Sportveranstaltungen, Events und Höhepunkten in gegenwärtig 52 verschiedenen Sportarten an. Um die Sportvereine und den investiven Sportstättenbau zu stärken, die Angebote zur Sportausübung zu sichern, zu verbessern, zu erweitern und das Ehrenamt im Sport zu fördern, setzt der Landkreis jährlich erhebliche Finanzmittel zur Sportförderung ein. Damit diese Kreishaushaltsmittel künftig noch präziser zur Förderung eingesetzt werden, investiert der Landkreis rund 85.000 Euro in die Erstellung eines wissenschaftlich fundierten Sportentwicklungsplans.

Dieser Text ist am 28.04.2021 als Pressemitteilung (2021/0080) auf der Homepage des Landkreis Dahme-Spreewald erschienen (hier online verfügbar).


Bildquelle: Spiske, M. (2022). Freies Bildmaterial von Unsplash.com. Online verfügbar unter: https://unsplash.com/photos/cSladFbk1bw.

INSPO präsentiert umfangreiche Sportentwicklungsplanung für Gera

In der gemeinsamen Sitzung des Ausschusses für Kultur und Sport sowie des Bildungsausschusses am Montag, den 26. April 2021, wurde der Integrierte Sportentwicklungsplan Gera 2030 (ISEP Gera 2030) vorgestellt. Dieser enthält eine Vielfalt von Handlungs- und Maßnahmenempfehlungen für die weiterführenden sportpolitischen Entscheidungen bis zum Jahr 2030. Diese können dann von verschiedenen Bedarfsträgern der Sport- und Gesundheitsangebote aufgenommen werden. Ein genehmigter Sportentwicklungsplan soll inhaltliche und wirtschaftliche Planungssicherheit gewährleisten.
Oberbürgermeister Julian Vonarb betont die Besonderheit vom ISEP 2030: „Entscheidend ist der integrierende Ansatz der Sportentwicklungsplanung. Dieser betrachtet neben der klassischen Sportinfrastruktur ebenso den öffentlichen Raum und Themen wie Sport und Bewegung in Schulen und Kindertageseinrichtungen. Die gesamte Sportentwicklung steht demnach vor dem Hintergrund einer integrierten Stadtentwicklung und hat zum Ziel, Entscheidungen zu konkreten Projekten und Maßnahmen fachressortübergreifend zu treffen.“

Welche Schlüsse lassen sich aus dem vorgestellten Sportentwicklungsplan ableiten?
Schwerpunkt der städtischen Aktivitäten bildet der Erhalt und die Verbesserung der bestehenden Sportinfrastruktur. Geraer Sportvereine sollen zukunftsorientiert aufgestellt werden. Auch Projekte wie der Bau eines zentralen Freibades, die Aufwertung des öffentlichen Raums für Sport und Gesundheit oder die Schaffung einer Entwicklungsperspektive für den Radsport sind Bestandteil des Planungsergebnisses. Des Weiteren sind Empfehlungen verankert, den öffentlichen Raum mit Blick auf die integrierte Sportentwicklung attraktiver zu gestalten: Neben dem Bau weiterer Radwege werden Themen wie die multifunktionelle Gestaltung und Aufwertung von bestehenden Sportanlagen für den Individualsport sowie die sportgerechte Entwicklung bestehender Grün- und Freiflächen fokussiert, mit denen sich die Stadt Gera in den kommenden Jahren intensiv auseinandersetzen wird. Denkbar sind hier Aufwertungen mit bewegungsanregenden Elementen oder Wegeverbindungen mit unterschiedlichen Belägen für Radfahren, Inlineskating und Joggen.

Der Integrierte Sportentwicklungsplan Gera 2030 wurde vom Institut für kommunale Sportentwicklungsplanung (INSPO) an der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam im Auftrag der Stadt erstellt. Begleitet wurde die vom Land Thüringen mit 30.000 EUR geförderte Planung von einer interdisziplinären Steuerungsgruppe bestehend aus Stadtsportbund, Politik und Verwaltung. Diese wurde eigens für den Erstellungsprozess der Sportentwicklungsplanung einberufen. Der Planungsprozess lief seit April 2019. Es wurden eine Sportverhaltensstudie unter Beteiligung von etwa 7500 Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Gera, Befragungen der ortsansässigen Sportvereine, Schulen und Kindertageseinrichtungen sowie die umfassende Bestandsaufnahme der Sportinfrastruktur sowie eine Bestands- und Bedarfsbilanzierung durchgeführt.
Die Auswertung der eingeholten Daten schafft eine sehr breite Datenlage, die es so bisher noch nicht für die Stadt Gera gab und zeigt eindeutig: Sport hat für die Geraer Bürgerinnen und Bürger eine hohe Relevanz für die Lebensgestaltung. 75% der Befragten gaben an, sportlich aktiv zu sein. Gesundheit, Fitness, Spaß und Wohlbefinden seien die Hauptmotive für das Sporttreiben in Gera; sei es über den Individual- oder Vereinssport. Mit Blick auf die Auswertung fasst René Soboll, Abteilungsleiter Sport, Ehrenamt und Städtepartnerschaften zusammen: „Im Ergebnis kann die Stadt Gera auf viele Bereiche stolz sein, in denen Themen wie Sport und Bewegung sowie die damit verbundene Gesundheitsförderung bereits aktiv angegangen und erfolgreich umgesetzt werden. Insbesondere der hohe Kooperationsgedanke der Sportvereine und sozialen Einrichtungen generell ist hier in Gera besonders stark ausgeprägt. Dieses Potential sollten wir unbedingt nutzen.“ Quelle: Stadt Gera, abgerufen am 28.04.2021 (https://www.gera.de/sixcms/detail.php?id=243109).

Der ISEP Gera 2030 wird in der aktuellen Ausschusswoche zudem im Ausschuss für Bau, Umwelt, Verkehr und Liegenschaften und im Jugendhilfeausschuss beraten. Der Ausschuss für Kultur und Sport und der Bildungsausschuss werden sich in zweiter Lesung mit dem Planungsergebnis befassen. Bei inhaltlichem Konsens kann der ISEP Gera 2030 voraussichtlich am 16. Juni 2021 durch den Stadtrat beschlossen werden.

Dieser Text ist am 28.04.2021 auf der Homepage der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam (ESAB) erschienen (hier online verfügbar).

Digitale Workshop-Phase in Dortmund

Damit die im Masterplan Sport der Stadt Dortmund erarbeitete bedarfsgerechte und zukunftsorientierte Sportentwicklung auch kleinräumig wirksam werden kann, wurde das Modellprojekt Scharnhorst-Ost ausgewählt. Ziel ist die Erarbeitung eines Konzeptes, welches die Bestands- und Bedarfssituation vor Ort untersucht und mögliche Szenarien für die Entwicklung eines „sportbewegten Sozialraums“ zeichnet. Nach der erfolgreichen Durchführung von Interviews mit den Akteuren vor Ort sowie einem Stadtteilspaziergang mit baufachlicher Bewertung der Sportnutzflächen wurden diese Woche weitere Beteiligungsformate durchgeführt.

Anlässlich der aktuellen pandemischen Lage haben sich die Arbeitsgruppen virtuell zusammengefunden und die Workshops über ein „digitales Whiteboard“ abgehalten. In insgesamt drei thematischen Sitzungen (AG Sportinfrastruktur, Angebots- und Organisationsstruktur sowie Kooperationen und Netzwerke) wurden die bereits vorgestellten Handlungs- und Maßnahmenempfehlungen gemeinsam interaktiv abgestimmt, Ideen geprüft und kreative Impulse und Lösungsansätze aus der Sportpraxis zur Weiterentwicklung der Konzeptideen gesammelt. Dies geschah einerseits auf Ebene des „sportbewegten Sozialraums Scharnhorst-Ost“ sowie andererseits auf Ebene des Vertiefungsgebiets Sportplatz Buschei und der Gesamtschule Scharnhorst.

Im Mai sind weitere Sitzungen der Arbeitsgruppen zur Priorisierung und Festlegung von Zuständigkeiten für die Handlungs- und Maßnahmenempfehlungen geplant. Nach der Sommerpause soll den politischen Vertreterinnen und Vertretern das Konzept zur Beschlussfassung vorgelegt werden.

Bildquelle: INSPO (2021). Eigene Grafik.

Sportvereine in Brandenburg a.d. Havel werden befragt

Für die integrierte kommunale Sportentwicklungsplanung der Stadt Brandenburg a. d. Havel hat letzte Woche die Befragung der Sportvereine begonnen. Mittels Online-Fragebogen werden Vereinsvorstände nun zu ihren Mitglieder-, Angebots- sowie Anlagenstrukturen sowie Vereinszielen und Problemen befragt und können Angaben zu deren Umgang mit den Themenkomplexen Inklusion, Kooperationen und Sportförderung machen.

Um im Rahmen der Sportentwicklungsplanung umfassende und v.a. ganzheitliche Aussagen für die Stadt Brandenburg a.d. Havel machen zu können, folgen in den nächsten Wochen die Befragungen der Bildungseinrichtungen (Schulen und Kitas) sowie die der Bevölkerung im Rahmen einer repräsentativen Sportverhaltensstudie

Beitragsbild: Fleming, Vince (2021) freie Bildquelle auf Unsplash.com. Online verfügbar unter: https://unsplash.com/photos/aZVpxRydiJk.

Schulen, Parks, Radwege: Hier soll mehr Platz für den Sport in Berlin Pankow entstehen

Ein Artikel von Christian Hönicke für den Tagesspiegel:

Schulen, Parks, Radwege: Hier soll mehr Platz für Sport entstehen. Pankow braucht deutlich mehr Platz für Sport. Der soll durch Mitnutzung von Schulsportanlagen und die Umgestaltung von klassischen Sportstätten und öffentlichen Parks entstehen – und auch durch viele neue Radwege. Diese Kernbotschaften stecken in der Pilotstudie zur Sportentwicklungsplanung Pankows. Sie wurde vom Bezirksamt in Auftrag gegeben und am Mittwoch veröffentlicht.

Dafür wurde zunächst das Sportverhalten von 9000 zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern Pankows abgefragt. Zudem wurden alle Sportvereine, Schulen und Kindertagesstätten in die Analyse einbezogen. Durchgeführt hat die Studie das Institut für kommunale Sportentwicklungsplanung (INSPO) an der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam. „Auf Stadtbezirksebene ist dies eine Pilotstudie,“ erläutert Prof. Dr. Michael Barsuhn vom INSPO. [Der Text stammt aus dem aktuellen Pankow-Newsletter. Den können Sie hier kostenlos bestellen: leute.tagesspiegel.de]

Die Verhaltensstudie soll nun die Sportentwicklungsplanung für den einwohnerstärksten Berliner Bezirk maßgeblich beeinflussen. Hier die Kernaussagen:

  • Pankowerinnen und Pankower sind besonders sportlich. 83% sind in ihrer Freizeit in irgendeiner Form sport- oder bewegungsaktiv (Bundesdurchschnitt: 80%.) Allerdings erreichen nur 46 Prozent der Pankower Bevölkerung bei ihren Sportaktivitäten auch jene „gesundheitsrelevanten Zeit- und Belastungsumfänge“, die von der World Health Organisation (WHO) empfohlen werden (150 Minuten schweißtreibender Sport pro Woche). „Hier besteht also noch Entwicklungspotential, um durch verbesserte Angebote und Infrastruktur positiv Einfluss auf das Sportverhalten zu nehmen.“
  • Innenstädter sind sportlicher. „Die Bevölkerung im stark verdichteten urban geprägten Prenzlauer Berg ist wesentlich aktiver als in Weißensee oder Buch“, so die Studie. Auf Basis der Studie könne man „kleinräumig intervenieren“ und in besonders inaktiven Ortsteilen mehr Angebote schaffen.
  • Pankows Sportvereine wachsen. Die Zuwachsrate an Mitgliedern über die letzten zehn Jahre liegt mit 44% deutlich über dem Berliner Durchschnitt (32%).
  • In ganz Pankow fehlen Sportanlagen – sowohl für den Schul- als auch für Vereins- und Individualsport. Das ist das größte Problem, und hier müsse dringend nachgebessert werden, fordert die Studie. „Städte müssen Raum für Sport und Bewegung zur Verfügung stellen, sonst haben sie irgendwann keine gesunde Bevölkerung mehr“, sagt Barsuhn. „Die Wohnortnähe ist dabei das entscheidende Kriterium.“
  • Schul- und Vereinssport sollen daher zusammengedacht werden: „Ganz entscheidend wird es sein, bei zukünftigen Schulbauten, den Vereinssport stärker mitzudenken und dafür Flächen zu sichern.“ Schulsport sei kommunale Pflichtaufgabe, der Vereinssport könne davon als „Mitnutzer“ der Anlagen profitieren. Bei jeder weiterführenden Schule solle etwa ein Großspielfeld mitgeplant werden, dass auch für den Vereinssport (z. B. Fußball) genutzt werden könne. „Gerade in den wachsenden Städten haben wir steigende Bedarfe“, sagt Barsuhn. „Das betrifft den Sport, aber auch den Schulbereich. Eine Quintessenz der Studie ist, beides zusammenzudenken.“
  • Sportgelände müssen offener und multifunktionaler werden. Abgeschlossene Vereinsgelände gehören der Vergangenheit an. „Ein Hauptwunsch der Pankowerinnen und Pankower ist, die Sportanlagen für die Allgemeinheit zu öffnen“, sagt Barsuhn. Die Anlagen sollten daher künftig so umgestaltet und erweitert werden, dass auch diese auch durch die Anwohnerschaft mitgenutzt werden können, „beispielsweise durch Outdoor-Fitness-Geräte wie Calisthenics-Anlagen und Bewegungsparcours“, so die Studie.
    Selbst die Pankower Sportvereine würden dafür mehrheitlich für diese Öffnung plädieren: „Die Vereine stellen sich damit sehr modern und offen auf und unterstützen einen vorrangigen Wunsch der Pankower Bevölkerung.“
  • Die Bedeutung des öffentlichen Raums für Sport wächst. Über die Hälfte aller Sport- und Bewegungsaktivitäten finden auf so genannten „Sportgelegenheiten“ statt. Das sind städtische Räume wie Radwege, öffentliche Plätze oder Grünanlagen, die eigentlich nicht primär für sportliche Nutzung konzipiert wurden. „Sport und Stadtentwicklung müssen daher künftig zusammengedacht werden“, sagt Barsuhn – auch etwa bei Wohnungsbauvorhaben.
  • Grünanlagen und Parks sollen Sportparks werden. Parks sind zur Erholung da, doch der Erholungsbegriff habe sich erweitert, sagt Barsuhn. „Im Park ein Buch lesen und entspannen, das ist die eine Seite. Die andere ist Bewegung, auch Sport, das ist ja auch klar eine Erholungsfunktion.“ Dazu brauche man neben klassischen Sport-  auch die Grünanlagen. „In 20 bis 30 Jahren werden wir in deutschen Großstädten Sport- und Bewegungsparks haben“, sagt Barsuhn. „Das können öffentliche Parks sein, aber auch umgestaltete Sportanlagen.“ Es müsse das Ziel sein, in jedem Bezirk einen solchen Sport- und Bewegungspark zu qualifizieren. In Grünanlagen müsse es weiter „ausgewiesene Ruhezonen“ geben, sagt Barsuhn, „aber andere Bereiche, in denen bewusst die Möglichkeit zur bewegungsaktiven Erholung geschaffen wird. Das ist ein zentraler Auftrag an alle Großstädte.“
  • Pankow braucht mehr Radwege. Das Radfahren nehme im Berlin-Vergleich in Pankow „eine exponierte Stellung bei der Bevölkerung“ ein. „Investitionen in Radinfrastruktur sind daher wahnsinnig wichtig für den Bezirk“, so Barsuhn.

Und was folgt nun konkret daraus? „Wir greifen uns auf Basis der Studie bestimmte Sport- und Grünanlagen heraus und schauen, wie man dort mit Maßnahmen Sport ermöglichen kann“, sagt Barsuhn. Zunächst werden konkret drei große Sportanlagen im Bezirk analysiert, inwiefern sie deutlich multifunktionaler für die Bevölkerung umgestaltet werden können. „Das sind das Stadion Buschallee, die Nordendarena und das Kissingenstadion“, sagt Barsuhn. Bis 2022 sollen hier konzeptionelle Anregungen für eine Umgestaltung erarbeitet werden.

Auch öffentliche Parks und Grünanlagen werden im Hinblick auf Sportentwicklungspotenziale untersucht. Welche genau, werde gerade erarbeitet. „Hierzu befinden wir uns gegenwärtig im Austausch mit der Bezirksverwaltung“, sagt Barsuhn. Die weiteren Untersuchungen, ob und wie Parks entsprechend gestaltet werden können, werden von der Senatsportverwaltung finanziert.


Dieser Artikel ist unter dem Titel „Sport“ im Pankow Newsletter des Tagesspiegels am 15.04.2021 erschienen, Autor: Christian Hönicke (Quelle: hier).

Weitere Artikel zur Pankower Sportentwicklungsplanung:

Neue Studie: Pankower nutzen die Stadt als Sportplatz (Artikel vom 15.04.2021, erschienen in der „Berliner Morgenpost“, Autor: Thomas Schubert, Link hier).

So sportlich ist Prenzlauer Berg (Artikel vom 06.05.2021, erschienen in der Online-Ausgabe der „Prenzlauer Berg Nachrichten“, Autor: Julia Schmitz, Link hier)

Beitragsbild: Spiske, Markus (2021) freie Bildquelle auf Unsplash.com. Online verfügbar unter: https://unsplash.com/photos/npxXWgQ33ZQ.

Integrierte kommunale Sportentwicklungsplanung für die Stadt Cottbus/ Chóśebuz

Das Institut für kommunale Sportentwicklungsplanung (INSPO) wurde auch für die Erstellung einer integrierten kommunalen Sportentwicklungsplanung für die Stadt Cottbus/Chóśebuz beauftragt.

Projektzeitraum: 2021 / 2022

Bildquelle: Bobetic, M. (2021). Freies Bildmaterial von Unsplash.com. Verfügbar unter: https://unsplash.com/photos/IxtM5H-l1rI.